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falcon schrieb am 5.3. 2000 um 11:16:32 Uhr über

Dame

Der Begriff wanderte um 1600 als Lehnwort aus dem Französischen in die deutsche Sprache ein. Dort bedeutete dame ungefähr soviel wie Herrin, Frau, Ehefrau. In der deutschen Volkssprache hat es sich nie durchsetzen können.
Während es im 17. Jh. als Pendant zu Kavalier die feingebildete Geliebte, die Herzensdame, bezeichnete, wurde es wenig später zum festen Titel der Frau in Adelskreisen. Erst Ende des 18. Jh. wurde es auch in der Sprache der bürgerlichen Gesellschaft heimisch, wo es Frau/Frauenzimmer teilweise ersetzte. Die abwertende Bedeutungsnuance in »Dame«, heute noch in der Verkleinerungsform »Dämchen« spürbar, reicht auch schon bis ins 17. Jh. zurück. Sie hat sich vielleicht, ähnlich wie bei Mätresse, das in gewissem Sinne ein Synonym war, als Euphemismus entwickelt.

Wenn man eine Frau heute - im positiven Sinn - als Dame bezeichnet, würdigt man damit eine überdurchschnittliche Intelligenz, Bildung und Kultiviertheit (schließt auch Charme ein), die sich aber auch äußerlich zeigt. Dieses Gesamt-Erscheinungsbild legt sofort auch Männern gewisse Verpflichtungen auf: Sie müssen sich von ihrer besten Seite zeigen, das heißt, die denkbar besten Manieren an den Tag legen, »Kavalier« sein (siehe oben). Zeigt eine Frau nur die äußerlichen Attribute einer Dame, ohne diesen wirklich gerecht werden zu können, entsteht eine hochnotpeinliche Situation, die nur durch Ironie zu bestehen ist.


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