Jede Hunderasse hat ihre Hausse und Baisse an Angesagtheit; Dackelbesitzer waren seit den 80ern stark im Rückgang begriffen, doch in letzter Zeit sehe ich wieder deutlich mehr von ihnen. Gut, einerseits sind Dackel schwierig, können es zumindest sein, couragierte Einzelgänger die sie sind, und in dieser Art oft so gar nicht zu ihren Herrchen zu passen scheinen, die das Klischee gerne in holzdumpfen Bierkneipen mit schmiedeeisernen Stammtischklingeln sucht: Dackel können aber auch, besonders wenn ein Rauhhaarfell ihnen etwas ihre penide Anmutung nimmt (die vielleicht in Form einer unterbewussten Penetrationsangst der Grund für die Ablehnung dieses Hundes bei vielen Zeitgenossen ist), ausgesprochen liebenswürdige Gesellen, typische Zamperln eben sein, die dich aus lebensklugen Augen beobachten, während Du selber vielleicht gerade den Blick auf seinem Herrchen ruhen lässt, das mit sinnlichem Embonpoint und Meister–Eder–Bart gerade im Biergarten sein drittes Weizenbier kippt.
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