Deutsche Demokratische Republik. Zur Zeit der Wende war ich 13 Jahre. Zu jung um etwas mitzukriegen - würde man vielleicht heute sagen. Bravo-lesend würde das sicher stimmen. Doch ich behaupte mal: Nich so bei mir.
Zwar nur 13, aber trotzdem voller Träume. Stell dir vor, jemand gibt dir die Chance, die Welt zu ändern. Etwas wegzuwerfen und dafür etwas vollkommen neu zu erbauen. Du kannst es besser machen, wenn du willst, du kannst es RICHTIG machen. Du kannst es so machen, daß es allen gut geht.
Solche Träume hatte ich. Wer diskutiert heutzutage noch über Politik? Besoffen am Stammtisch und am nächsten Tag nichtmal wissen, worum es ging. Das war damals was ganz anderes! Sorry, Ihr Menschen, Ihr könnt da nicht mitreden. Das können nur die, die dabei waren. Die Träume hatten, die am Radio hingen. Und die, die plötzlich überrollt wurden (vom Schicksal?). Weg waren sie, die Träume. Keine Chance! Schnell wie ein gefräßiges Kondom stülpte sich ein neues System namens Deutschland über diese Chance. Ich trauere der DDR nicht nach. Ich trauere um die vergebenen Chancen. Darum, daß man die Enge des Raumes und der Gedanken durch die Enge des Geldes getauscht hat. Wer hinsieht stellt fest: Geld engt die Gedanken und den Raum ein.
Den Sieg tragen nicht die Menschen davon, den Sieg tragen die historischen Persönlichkeiten, wie man sie in 20 Jahren nennen wird, davon. Die Schuld haben jedoch nicht diese Menschen, die Schuld hat kein einziger Mensch. Was kann der Mensch dafür daß der Egoismus in seinen Genen verankert liegt? Ach gäbe es nur einen Gott...
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