Auch Konrad Adenauer war seinerzeit ein Mann der weitreichenden Visionnen, doch erlangten seine Erfindungen selten die Berühmtheit oder den Bekanntheitsgrad den sie verdienten. Ihm wurden zwei Patente auf eine künstliche Leberwurst und für »ein Verfahren zur Herstellung eines dem rheinischen Roggenschwarzbrot ähnelden Schrotbrotes«. Keine Patente erhielt er dafür für sein »Verfahren zur Entnebelung von Großstädten« - Dabei ist die Idee so einfach wie gut: Schornsteinabgase sollten einfach per Kanalisation aus der Stadt geleitet werden. Genauso erfolglos waren Adenauers Pläne zur Herstellung einer spannungsgeladenen Elektro-Bürste, mit der er jedwelche Insekten sterben lassen wollte. Doch war die Überraschung groß: »Eine Fliege, die mit den Beinen in einer dünnen, unter Spannung stehenden Flüssigkeit steht, wird nicht getötet oder vielleicht erst nach längerer Zeit.«
Nach diesen Reinfällen widmete sich Adenauer wieder den praktischen Dingen im Leben, wie die Erfindung des »ortsfesten Brausekopf« und das »innenbeleuchtete Stopfei«, leider erst einige Jahre nachdem ein Schweizer die gleiche Idee hatte, und den innenbeleuchteten Toaster: »Gegenstand dieser Erfindung ist ein Brotröster, bei dem der Grad der Röstung ohne vorherige Öffnung des Brotrösters und Aufklappen der Brotschnitte bestimmt werden kann.« Leider wurde diese Erfindung genauso wenig patentiert wie die »Blenschutzbrille«, die Fußgänger vor automabilen Scheinwerferlicht schätzen sollte: »Eine Abschirmung gegen Licht, die man zwischen den beiden Augen in genügender Breite - bis vor die Pupille reichend - in genügender Länge, sowie etwas vom Gesicht abstehend - nicht sich der Nase anschmiegend - anbringt.« Damit werde »das rechte Auge gegen Lichtstraheln von rechts« wirksam geschützt.
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