Die Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch) hat Cyanid unter dem Produktnamen »Zyklon« vertrieben. In der Produktpalette gab es die Konzentrationsstufen A-F. Der Entseuchungsoffizier des Hygieneamts der Waffen SS (Mrugowski, der die Zyklonlieferungen mit der Degeschtochter Testa bezüglich des Lagerkomplexes Auschwitz abwickelte) scheint vor allem »Zyklon« der Kategorie B bestellt zu haben. Allerdings wurde das Gift im einschlägigen Schriftwechsel meist schlicht als Zyklon bezeichnet.
Zum aktuellen Bezug: die Degesch war eine gemeinsame Tochtergesellschaft der I.G. Farben (heute Bayer, Hoechst etc...), der Firma Goldschmidt AG und der Degussa. Zyklon wurde unter anderem in Uerdingen hergestellt, heute noch einer der Traditionssitze der Bayer AG.
Die Degussa wiederum, die Deutsche Gold- und Silber- Scheideanstalt, war nicht nur damals Anteilseigner an der Degesch sowie an der Verwertung des Zahngoldes der Leichen beteiligt, nein, sie hat unlängst sogar den Bund mit dem hochtechnologischen Firnis beliefert, mit dem die Stelen der Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas vorsorglich zum Schutze vor Grafitti-Schmierereien imprägniert wurden.
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