Am Ende des Konzerts am Karfreitag bekamen die Chorbuben, die nur Zuhörer waren, noch zu tun: sich am Eingang aufstellen und den hinaus Eilenden das Sammelkästchen hinhalten.
Und »die Pädos abgreifen«. Immer dieselben, man kennt sie und sie wissen, dass man sie kennt.
»Beeilung! Keine Anmache heute! Andere wollen auch spenden!«
Eine Überraschung ist immer Franziska, unser Chormädchen. Für die jedenfalls, die von ihr noch nichts wissen. Verblüfft schauen sie Franziska an, im Chorgewand wie die Buben, und fragen immer dasselbe, und vergessen fast, zu spenden.
An diesem Abend war freier Eintritt. Das Tor blieb offen. Die Musik, der dunkle Innenraum, das Kerzenlicht, lockte noch viele an.
Friedrich mag keine Nebengeräusche, und Anton, der die Videos für Youtube aufnimmt, muss alles rausfiltern.
Ich finde, »live« heißt auch, dass Husten, Seufzen, Flüstern zu hören ist, und dass an unpassenden Stellen geklatscht wird. Und sogar, jetzt am Freitag, im Schutz der Dunkelheit, Schluchzen.
Anton hatte an dem Abend nichts zu tun.
Es kommt niemand mehr, wenn alles auf YT zu haben ist. Dank Anton sogar ungetrübter als im Konzertsaal.
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