Im Englischen wird ein betrogener Ehemann auch als cuckold bezeichnet, was sich von cuckoo, »Kuckuck« ableitet, dem Vogel des Monats Mai. Ursprünglich war der Kuckuck der heilige Vogel der promiskuitiven Maifeiern, die das mittelalterliche Europa aus dem Heidentum übernommen hatte. Dem Mann, der zum cuckold wurde, war es egal, ob seine Frau treu war oder nicht, da beide an den Maifeiern teilnahmen, wo bis ins 16. Jahrhundert rituelle Promiskuität - oder eine Art Fruchtbarkeitszauber - die Regel war. Die Jahreszeit, in der zu Ehren der wiedergeborenen Vegetation grün getragen wurde, kündigte sich durch den Ruf des Kuckucks an. Eheliche Bande waren zu dieser Zeit außer Kraft gesetzt.