Der Cro-Magnon–Mensch war eine Erfindung der Beat–Ära. Während australopithecus, erectus und neanderthalensis doch noch recht fremd aus dem Fell schauten, erinnerten die Cro-Magnons mit ihren Backenbärten und Wallehaaren eher an ein Festival für keltische Musik, als zögen sie nicht zum Wurzelbeerenfrüchtesammeln, sondern lauschten Alan Stivell oder Eddie & Finbar Furey. Man sah sie auch, anders als ihre Vorfahren in den Tafeln von Weltall–Erde–Mensch nicht mit Jagd und Haudrauf beschäftigt, das hatte schon mehr kommunenhafte Züge, die hatten schon entspanntere Kiefer. Ich weiß nicht, warum der Cro-Magnon ausgestorben ist, ob er es überhaupt ist, denn neulich, der Gehilfe vom Ökogärtner, hatte der nicht hinter seinem bezottelten Lächeln die Physiognomie einer Steppe im Zaun gehalten, die Säbelzahntiger hätte bergen mögen? Cro-Magnon ist mehr eine Lebenseinstellung als eine DNA–Sequenz.
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