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...Creolen, faszinierende, große und silberne Ohrringe, die mir einfach gefallen, an den Ohren von Charlotte Casiraghi wie auch an den Ohren von Frau Zschäpe, die ich natürlich, wie andere, ablehnen würde - wenn ich denn wissen würde, was sie denkt und was in ihrem Kopf vorgeht. Aber ich weiß es nicht. Nur Zschäpe weiß es. Sie ist, wie Artaud sagt, die einzige Zeugin ihrer selbst:
»Ich bin der einzige Zeuge meiner selbst«
(Antonin Artaud)
Und bis dahin, bis ich nicht weiß, ob ich denn eine Teufelin/Mordgehilfin vor mir habe, bis dahin gefallen mir die großen Creolen an ihren Ohren, denn, wie Oscar Wilde sagt:
»Moral ist die letzte Zuflucht für die, die Schönheit nicht verstehen«
(der geniale Erwin Pelzig hat das heute bei Priol in der Anstalt zitiert)
Ich sehe das ähnlich wie Bettina (Beispiel), die folgende Assoziation zum Stichwort Zauber geschrieben hat:»Bewahrer«.
Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Aber, wie gesagt, die Creolen, die großen und silbernen, dieses eigentlich unwichtige Detail am Rande, das Zschäpe mit Charlotte Casiraghi verbindet (und sonst absolut gar nichts), das interessiert mich...
Einen Menschen, einen Angeklagten, vor Gericht anschauen, das soll man nicht - habe ich irgendwo in der Bibel gelesen. Man soll ihm nicht ins Gesicht schauen. Ein bemerkenswerter Satz, den ich in der Bibel nicht vermutet hätte. Übrigens ist da wirklich was dran und wer noch nie vor Gericht stand, der sollte dazu besser schweigen.
Der Reduzierúng von Zschäpe auf das eiskalte Monster, das sie angeblich sein soll, wird durch ihre Kleidung und ihren Stil Einhalt geboten. Das gilt für mich, nicht für andere.
»Das Antlitz beherrscht ein Denken, das älter und wacher ist als das Wissen und die Erfahrung.«
(Emmanuel Levinas)
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