Columbo ist eine US-amerikanische Krimiserie von Richard Levinson und William Link, die in den USA regelmäßig von März 1971 bis Mai 1978 ausgestrahlt wurde – und zwischen Februar 1989 und Januar 2003 als abendliche Fernsehfilmreihe.
Hauptdarsteller war Peter Falk als Inspektor Columbo (in der englischsprachigen Fassung als Lieutenant Columbo), der bei der Mordkommission des Los Angeles Police Department arbeitete. Falk spielte die Figur zwischen 1968 und 2003. Er führte zudem einmal Regie (Ein Denkmal für die Ewigkeit), schrieb das Drehbuch für die Episode „Ein Toter in der Heizdecke“ und fungierte ab 1989 auch als (Co)-executive Producer der Serie. Weitere Produzenten waren unter anderem Edward K. Dodds (22 Episoden), Dean Hargrove (20 Episoden), sowie Serien-Erfinder William Link (17 Episoden).
Als Regisseure wurden unter anderem Vincent McEveety (sieben Episoden), James Frawley (sechs Episoden) und Patrick McGoohan (fünf Episoden) eingesetzt. McGoohan, der sich sehr für die Serie engagierte, war außerdem als Darsteller (vier Folgen) und als Co-executive Producer (zwei Folgen) tätig (siehe unten). Wichtige Autoren der Serie waren Jackson Gillis (elf Folgen), Peter S. Fischer (neun Folgen) oder Steven Bochco (sieben Folgen). Dirk deBenedictis schrieb die Musik zu 23 Episoden, Bernardo Segall zu zehn Episoden, Patrick Williams zu neun.
Konzept der Serie
Die Figur Columbo
Ein Peugeot 403 Cabriolet, wie von Columbo benutzt
Columbo ist ein Mitarbeiter des Morddezernats des Los Angeles Police Department und tritt als unordentlicher, oft leicht begriffsstutzig wirkender Polizeibeamter auf. In den 1970er Jahren ein Mann mittleren Alters, ist er in den später produzierten Folgen schon jenseits der 60 und dann sogar über 70. Er wird gern als „seltsamer Mann“ oder auch als „Inspektor mit zerknittertem Mantel und zerknittertem Gesicht“ beschrieben, ist kleingewachsen und bewegt sich meist in schlechter, gebeugter Körperhaltung.
Columbo ist italienischer Abstammung und tritt fast immer höflich und zuvorkommend auf. Er genießt bei Menschen, die ihn schon länger kennen, offensichtlich Wertschätzung – zum Beispiel bei Imbissbetreibern, mit denen er freundlichen Small Talk austauscht, oder bei einem Tierarzt, mit dem er ein Brettspiel spielt.
Columbo raucht Zigarre, hat eine wirre Frisur und ist häufig unrasiert. Wird er frühmorgens oder gar nachts zum Tatort gerufen, ist er unausgeschlafen und kann sich erst auf die Arbeit konzentrieren, nachdem er einen Kaffee getrunken hat. Es kommt auch vor, dass er beim Eintreffen am Tatort ein Ei als improvisiertes Frühstück aus der Manteltasche nimmt, um sich zu stärken. Bei vielen Personen, die zum ersten Mal mit ihm konfrontiert sind, ruft er deutliches Befremden hervor. Auch seine Kollegen begegnen ihm immer wieder mit Unverständnis, weil seine Ermittlungsmethoden zu unorthodox sind. Columbo führt besonders penible Tatort-Untersuchungen durch und stößt dabei meist auf scheinbar unwichtige Indizien und Unregelmäßigkeiten, denen seine Kollegen keine Bedeutung beimessen.
Tatsächlich handelt es sich bei Columbo um einen hochintelligenten, überaus gründlichen Kriminalisten mit großer Erfahrung. Der Inspektor interessiert sich für kleinste Details und Widersprüche und besticht durch seine Beobachtungsgabe und seine Menschenkenntnis. Columbo leitet zwar in der Regel die Ermittlerteams und tauscht sich regelmäßig mit Polizisten und anderen Beamten aus, ist aber ein Einzelgänger. Als ihm ein übereifriger junger Beamter zugeteilt wird, der ihn begleiten soll, tut er alles, um diesem aus dem Weg zu gehen. Während die Protagonisten anderer Krimiserien regelmäßig in ihren Büros anzutreffen sind, sieht man Columbo selten in seinem Büro oder auf einem Polizeirevier. Auch in Gesprächen mit seinen Vorgesetzten ist er nur selten zu sehen. Eine Ausnahme bildet die Folge Meine Tote – deine Tote, in der allerdings der Vorgesetzte des Inspektors auch der Mörder ist, den er zu überführen hat.
Die Täter und die Ermittlungen
Bei den Tätern und Täterinnen handelt es sich überwiegend um Mitglieder der scheinbar „besseren Gesellschaft“, um beruflich erfolgreiche Menschen mittleren oder auch fortgeschrittenen Alters, die kultiviert und eloquent auftreten und intelligent genug sind, um komplizierte Mordpläne zu ersinnen. Als Täter treten beispielsweise auf: Ärzte, Anwälte, Geschäftsleute, Schriftsteller, Dirigenten, Weingroßhändler, Kunstkritiker, Schachgroßmeister, Militärs, Musiker, Schauspieler oder Diplomaten. Sie werden meist als besonders skrupellos und/oder krankhaft ehrgeizig beschrieben.
Die Mörder legen falsche Spuren, um den Verdacht von sich abzulenken, und verschaffen sich durch aufwändige Arrangements scheinbar sichere Alibis. Durch komplizierte Manipulationen versuchen sie den Eindruck zu erzeugen, dass sie zu einer bestimmten Zeit auf gar keinen Fall am Tatort gewesen sein können. Einige Täter sind technisch besonders versiert und dadurch Columbo, der auf diesem Gebiet deutliche Defizite hat, zunächst überlegen. Sie nutzen regelmäßig technische Geräte, die zum jeweiligen Produktionszeitpunkt neu und up-to-date waren – zum Beispiel hochkomplizierte Videoüberwachungsanlagen (Folge Playback), Videorekorder (Folge Mord im Bistro) oder spezielle Telefonanlagen, mit denen Telefonate manipuliert werden. Regelmäßig zum Einsatz kommen auch Tonbänder, Anrufbeantworter oder Fotoapparate. Diese Geräte werden eingesetzt bzw. manipuliert, um den Tätern scheinbar sichere Alibis zu verschaffen. Da Columbo zunächst meist das technische Verständnis fehlt, um die Funktionsweise dieser Geräte zu verstehen, konsultiert er regelmäßig Experten und macht sich fachkundig – was ihn in die Lage versetzt, die Manipulationen der Täter zu durchschauen und sie so zu überführen.
Meist fahren die Mörder als Kosmopoliten Modelle gehobener europäischer Automarken und sind beispielsweise in einem Rolls-Royce, einem Mercedes-Benz oder einem Jaguar unterwegs. Sofern das entsprechende Fahrzeug Parallelen zu Columbos Wagen aufweist (Karosserieform, Bereifung, Herkunft), vergleicht oder lobt er es. Columbos Peugeot-Cabriolet motiviert die Täter zu abfälligen Bemerkungen; in späteren Folgen wird es auch als seltener Oldtimer gelobt. Das Auftreten im alten privaten Wagen löst bei dem Täter zusätzlich das Empfinden aus, es nicht mit einem kompetenten oder einflussreichen Ermittler zu tun zu haben.
Manchmal nutzt Columbo den Zustand seines Wagens für kriminalistische Zwecke: Er nimmt den Täter im Auto mit, täuscht unterwegs eine Panne vor und nutzt die Situation für ein ausgiebiges Verhör. Oder er bittet darum, vom Täter in dessen Wagen mitgenommen zu werden. In Folge 41 Alter schützt vor Morden nicht fährt Columbo – auf sein Bitten hin – sogar den Wagen der Täterin, einen Rolls-Royce.
Die kultiviert auftretenden, meist gut gekleideten Täter behandeln den ungepflegten, zerstreut wirkenden Inspektor in der Regel gönnerhaft, herablassend und arrogant, was Columbo nicht davon abhält, ihnen mit unerschütterlicher Höflichkeit zu begegnen („Tut mir wirklich leid, Sie nochmal belästigen zu müssen, Sir, aber …“). Anfangs genießen die Täter häufig ihre Überlegenheit, weil sie glauben, es sei ihnen gelungen, den Inspektor auf eine falsche Fährte zu locken. Sie sind froh, dass ein scheinbar wenig kompetenter Polizeibeamter den Fall übernommen hat. In der Hoffnung, Columbo schnell wieder loszuwerden, beantworten die Täter bereitwillig dessen oft seltsame Fragen. Um unverdächtig zu erscheinen, erklären sie dem Inspektor häufig, dass sein Besuch jederzeit willkommen sei, was natürlich nicht stimmt. Später sind sie von seinen ständigen Besuchen dann so entnervt, dass sie ihn oft explizit aus dem Haus weisen.
Columbos „Gespräche“, die in Wirklichkeit Verhöre sind, dienen zum einen der Informationsgewinnung, zum anderen aber auch dazu, den Täter immer mehr zu verunsichern und ihn zunehmend in Panik zu versetzen. Versuche, den Inspektor barsch abzuwimmeln oder belastende Verdachtsmomente zu zerstreuen, bleiben erfolglos, da der Mörder der Beharrlichkeit und dem scharfen Verstand Columbos letzten Endes unterlegen ist. Obwohl ihnen der Inspektor zunehmend lästig wird, sind die Täter lange davon überzeugt, ihn auch weiterhin täuschen oder auf eine falsche Fährte locken zu können.
Währenddessen sucht Columbo unermüdlich nach der entscheidenden Schwachstelle im Plan oder in der Persönlichkeit des Täters, die es ihm ermöglicht, diesen zu überführen. In einigen Folgen begeht der Täter einen zweiten Mord, um einen lästigen Mitwisser zu beseitigen. Hat Columbo den Mörder schließlich in die Enge getrieben, reagiert dieser in seiner Hilflosigkeit häufig mit beißendem Spott auf die Ausführungen des Inspektors, um diese als besonders unsinnig darzustellen. In der Regel lässt sich Columbo dabei nicht zu heftigen Reaktionen hinreißen. Als er in Folge 15 Zwei Leben an einem Faden jedoch vom Täter (gespielt von Leonard Nimoy) verspottet wird, knallt er einen schweren Gegenstand auf dessen Schreibtisch und beschuldigt ihn sichtbar verärgert als Mörder.
Oft sieht sich der in die Enge getriebene Mörder zu einer unbedachten Aktion gezwungen, zum Beispiel, um Beweismittel zu vernichten. Columbo hat diesen Schritt allerdings vorausgesehen und dem Täter eine Falle gestellt, um ihn schlussendlich überführen zu können. Am Schluss konfrontiert der Inspektor den Täter meist mit einer brillanten Schlussfolgerung oder einem überraschenden Beweis, bricht so endgültig dessen Widerstand und bekommt von ihm ein Geständnis. In Folge 9 Ein Denkmal für die Ewigkeit gelingt es Columbo sogar, den Täter beim Abtransport der Leiche des Opfers in flagranti zu erwischen. Manchmal verspricht der Inspektor den bereits völlig entnervten Tätern, dies sei nun garantiert sein letzter Besuch – was auch der Wahrheit entspricht, da Columbo den Mörder nur wenige Minuten später verhaftet.
Während der Inspektor zu den Tätern eine vor allem taktische und manipulative Beziehung aufbaut, zeigt er gegenüber den trauernden Hinterbliebenen der Opfer immer echtes Mitgefühl und wirkt auch deutlich betroffen, wenn diese ihren Schmerz ausdrücken. In diesem Zusammenhang ignoriert er auch kleinere Verbrechen („Ich bin nicht vom Diebstahldezernat“) oder sieht über ein nicht vorhandenes Alibi hinweg („Wenn meine Frau einen Mord beginge, hätte sie ein besseres Alibi“). In vielen Fällen scheint der Inspektor auch eine Art Mitgefühl für die Täter zu haben, nachdem diese überführt sind, weil sie ihm in ihrem Motiv, den Verfehlungen und Verstrickungen selbst als Opfer erscheinen.
Columbo triumphiert nie, wenn er einen Fall gelöst hat, sondern wirkt dann meist nachdenklich und melancholisch. Er behandelt die Täter respektvoll, bleibt aber ein unbestechlicher Ermittler, der sie stets der Justiz zuführt. Da er selbst keine Dienstwaffe trägt, fordert er gelegentlich bewaffnete Beamte an, die ihn bei der Verhaftung begleiten – dies allerdings nur, wenn mit Fluchtgefahr zu rechnen ist oder Columbo den Täter als gefährlich einschätzt. In vielen Fällen führt er den Mörder ohne jede Gewaltandrohung selbst ab.
Wiederkehrende Elemente
Der Regenmantel und die sonstige Garderobe Bearbeiten
Die Serie weist einige wiederkehrende Elemente auf, von denen viele für Running Gags genutzt werden. Nicht zu übersehen ist Inspektor Columbos zerknautschter beiger Regenmantel, den er fast immer trägt – das Original gehörte Peter Falk und wurde von ihm getragen, weil er in der allerersten Folge fror.[5][6] Der Regenmantel wurde zum Markenzeichen des Inspektors. Unter ihm trägt er normalerweise einen schlecht sitzenden Anzug in einer Art Graurosa, der ebenfalls zerknittert und verblichen aussieht. In wenigen Folgen taucht er auch in überraschend eleganter Abendgarderobe auf, wenn der Anlass dies erfordert.
Columbos Schuhwerk entspricht dem Zustand seiner sonstigen Garderobe. Die braunen Schuhe, die er in der Regel trägt, wirken schmutzig und abgewetzt, was besonders deutlich wird, als er in Folge 26 Geld, Macht und Muskeln seinen Fuß auf den Schreibtisch des Täters stellt, um einen Monolog über das Binden von Schnürsenkeln zu halten.
Zahlreiche Gags nehmen auf das Aussehen des Inspektors Bezug. Als er zum Beispiel – übermüdet, unrasiert und im zerknitterten Mantel – in einer christlichen Obdachlosen-Mission ermittelt, hält ihn eine freundliche Nonne für einen Clochard und serviert ihm eine Gratis-Mahlzeit. Als er einen exklusiven Schneider aufsucht, von dem er sich wichtige Informationen erhofft, gibt er zunächst vor, sich einen neuen Anzug schneidern lassen zu wollen; der versnobte Schneider reagiert hochnäsig. In Folge 36 Wenn der Schein trügt taucht er überraschenderweise mit einem schicken neuen Mantel auf, den ihm seine Frau geschenkt hat. Nach kurzer Zeit legt er das ungewohnte Kleidungsstück wieder ab („Ich kann in diesem Mantel nicht denken.“) und wechselt später wieder zu seinem gewohnten Regenmantel.
Der Peugeot
Am Tatort fährt Columbo stets mit seinem antiquierten Auto vor, einem Peugeot 403 Cabriolet Baujahr 1959. Einerseits handelt es sich um ein seltenes exklusives Auto mit Vollausstattung (Grande Luxe Cabriolet), andererseits präsentiert es sich mit kleinen Unfallschäden, stumpfem Lack und fehlenden Anbauteilen als nahezu schrottreif. Columbo gibt an, den Wagen zu mögen, investiert in dessen Technik und schlägt auch lukrative Angebote aus, den Wagen zu tauschen. Der graue Wagen ist Anlass für zahlreiche Gags – als Columbo zum Beispiel in einem Filmstudio ermittelt, hält man das Fahrzeug für einen Stuntwagen, der zu Schrott gefahren werden soll.
In einer anderen Folge gerät der Inspektor in eine Verkehrskontrolle. Die Verkehrspolizisten zeigen sich von Columbos Dienstausweis nicht beeindruckt und überreichen ihm eine längere Liste mit Reparaturen, die er innerhalb von zwei Wochen ausführen lassen muss (beispielsweise fehlt an einem der Scheibenwischer das Wischblatt). Als Columbo auf einem Schrottplatz vorfährt, auf dem ein Toter gefunden wurde, geht man davon aus, er wolle den alten Peugeot dort abliefern. Mit fortwährender Serie verschlechtert sich der Zustand des Wagens (das Typenschild fehlt später), angebliche Fehlzündungen werden eingespielt. Lässt er den Wagen in einer Werkstatt reparieren, wird ihm eine gesalzene Rechnung präsentiert.
Vom Peugeot 403 wurden in der Version als Cabriolet nur 2043 Stück gebaut.[7] Insofern war das Auftauchen dieses Autos in einer amerikanischen Serie auch für die Herstellerfirma eine Überraschung.
Columbo ist nicht der beste Autofahrer. Er verursacht mehrere Auffahrunfälle und trägt bei einem ein Schleudertrauma davon, was dazu führt, dass er eine Halskrause tragen muss. Es kommt auch vor, dass er die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschreitet oder durch seine riskante Fahrweise andere Verkehrsteilnehmer abdrängt.
„Hund“
Der treue Begleiter des Inspektors ist sein Basset namens „Hund“, der meist lethargisch im Auto liegen bleibt, während Columbo ermittelt. Allerdings kann es auch passieren, dass der Basset durch andauerndes Bellen Columbos Gespräche stört, was diesem auf die Nerven geht. Der Inspektor „droht“ dem Hund dann, er würde ihn ins Tierheim geben.
Obwohl Columbo mit dem Hund regelmäßig schimpft und ihn beispielsweise als „eingebildet“ bezeichnet, liebt er das Tier offensichtlich sehr. Wenn der Basset zum Beispiel von einem Tierarzt behandelt wird, ist der Inspektor höchst beunruhigt und sorgt sich um die Gesundheit des Tieres. Eine Hundetherapie zur Stärkung der Psyche des Bassets schlägt fehl. Wenn sich der Inspektor mit Fachleuten über den Basset unterhält – beispielsweise mit Tierärzten oder Hundetrainern –, ist deren Einschätzung des Tieres in der Regel wenig schmeichelhaft. Der Basset gilt dann als hoffnungsloser Fall. Es kommt auch vor, dass Columbo das lethargische Tier trägt.
Als stolzer Hundebesitzer klärt Columbo gern über die besonderen Charaktereigenschaften des Tieres auf („Er liebt es, die Schiffe zu beobachten“). „Hund“ ignoriert in der Regel die Kommandos des Inspektors, liefert aber in Folge 16 Schach dem Mörder gerade deshalb den entscheidenden Hinweis zur Überführung des Täters. Der Basset taucht nicht in jeder Folge auf.
Mrs. Columbo und andere Verwandte
Sehr häufig spricht Columbo auch über seine Ehefrau, die er manchmal als „meine Frau“, manchmal als „Mrs. Columbo“ bezeichnet, die der Zuschauer allerdings nie zu Gesicht bekommt. Gelegentlich telefoniert er mit ihr, um über Alltäglichkeiten wie die Auswahl des Abendessens zu sprechen. Im Lauf der Serie erhält der Zuschauer so zahlreiche Informationen über Mrs. Columbo, deren Wahrheitsgehalt allerdings zweifelhaft bleibt. Columbo scheint aber tatsächlich verheiratet zu sein: In Folge 29 (Traumschiff des Todes) unternimmt das Ehepaar Columbo eine gemeinsame Kreuzfahrt, auf der prompt ein Mord geschieht, den der Inspektor selbstverständlich untersucht. Obwohl sich Mrs. Columbo stets dort aufhält, wo ihr Ehemann gerade nicht ist, wurde sie aber vom Schiffspersonal gesehen. In Folge 34 (Tod am Strand) wird Columbos Haus von einem CIA-Agenten verwanzt, der Columbo später über die von ihm abgehörten Gespräche zwischen dem Inspektor und Mrs. Columbo berichtet.
Inspektor Columbo gibt bei seinen Ermittlungen im meist distinguierten Milieu oft vor, seine Frau sei ein begeisterter Anhänger des Protagonisten, gegen den Columbo gerade ermittelt. Seien es die Bücher der entsprechenden Autoren oder die Filme von Größen aus dem Fernseh- oder Filmgeschäft, die Musik von Musikern bzw. Komponisten oder auch nur die Kekse aus der Keksfabrik eines Verdächtigen; Mrs. Columbo ist fast immer begeisterter Fan von Produkten derjenigen, gegen die ihr Mann gerade ermittelt.
Ebenfalls „unsichtbar“ bleiben weitere Verwandte, die Columbo regelmäßig gegenüber Verdächtigen erwähnt und von denen er behauptet, sie hätten ihm wertvolle Informationen zu bestimmten Themen gegeben („Wissen Sie, mein Schwager hat eine Autowerkstatt, und der sagte mir …“). Es ist nicht klar, ob diese Personen überhaupt existieren, da Figuren aus Columbos privatem Umfeld nie gezeigt werden. Die einzige Ausnahme ist einer seiner Neffen – ebenfalls ein Polizeibeamter: In Folge 60 (Bluthochzeit) wird dessen Braut in der Nacht nach der Hochzeit, bei der auch Columbo als Gast anwesend war, entführt. Columbo findet sie noch rechtzeitig.
Gesprächstaktik
In nahezu jeder Folge beendet Columbo ein Gespräch mit dem Mörder und verabschiedet sich von ihm, dreht sich dann aber an der Tür noch einmal um. Mit einer entschuldigenden Bemerkung („Schrecklich, wie vergesslich ich bin …“) erklärt er, er habe „noch eine kleine Frage“, „nichts Wichtiges … nur für den Bericht“. Der Täter wird jäh aus seiner Erleichterung gerissen und plötzlich mit einer entscheidenden Information konfrontiert, die ihn weiter in die Enge treibt und in Panik versetzt.
Um wichtige Informationen zu notieren, verwendet Columbo einen kleinen schwarzen Notizblock, der nach oben hin aufklappbar ist. Im Gespräch mit dem Täter kramt er diesen oft umständlich aus einer seiner zahllosen Mantel-, Jacken- oder Hosentaschen, manchmal scheint er ihn zunächst nicht zu finden. Danach blättert er auf der Suche nach der wichtigen Frage, die ihn beschäftigt, häufig zerstreut durch den Block, in dem er anscheinend in chaotischer Weise Notizen hinterlässt. Durch diese kleinen Verzögerungen werden die Nerven des Täters belastet, der stark daran interessiert ist, zu erfahren, welche Erkenntnisse und Informationen Columbo besitzt. Manchmal führt Columbo eine zerknitterte, schmuddelig wirkende Papiertüte mit sich, aus der er Beweisstücke nimmt, über die er dann mit dem Täter diskutiert.
Hat der Inspektor den Täter mit einer offenen Frage konfrontiert, die ihn beschäftigt, liefert ihm der Mörder häufig eine scheinbar plausible Antwort, die natürlich sein Alibi stärken oder den Verdacht von ihm ablenken soll. Columbo gibt sich mit der entsprechenden Theorie zunächst zufrieden („So wird’s gewesen sein.“), häufig scheint es ihm etwas peinlich, dass er nicht selbst zu dieser Erkenntnis gelangt ist („Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen?“). Die Erleichterung des Täters hält in der Regel aber nicht lange an, weil Columbo nur Sekunden später eine neue Erkenntnis präsentiert, die deutlich macht, dass der Lösungsansatz, den der Mörder präsentiert hat, in sich nicht stimmig ist.
Da die Täter natürlich wussten, dass es polizeiliche Untersuchungen geben wird, haben einige von Ihnen bereits vor dem Mord gefälschte Indizien präpariert, die Columbo auf eine falsche Spur führen sollen, um ihn davon zu überzeugen, dass zum Beispiel ein Einbrecher oder ein Mafia-Killer den Mord verübt hat. Der Inspektor durchschaut diese Ablenkungsmanöver allerdings schnell.
Reichtum und Kultur
Columbo ermittelt fast immer in der Welt der Erfolgreichen und Wohlsituierten und sucht die Täter regelmäßig in deren feudalen Wohnsitzen auf. Der Inspektor, der in dieser Umgebung wie ein Fremdkörper wirkt, zeigt sich meist fasziniert von dem hemmungslos zur Schau gestellten Reichtum der Täter und schmeichelt diesen. Er ist scheinbar begeistert von den Fähigkeiten und beruflichen Erfolgen der Täter, die in ihrem Fachgebiet in der Regel eine herausgehobene Position einnehmen. Umgekehrt behandeln die Täter Columbo dagegen spöttisch und herablassend, wenn sich dieser in ihrem Fachgebiet versucht. In Folge 27 Momentaufnahme für die Ewigkeit ermittelt der Inspektor beispielsweise gegen einen erfolgreichen Fotografen und legt ihm verwackelte und unscharfe Fotos vor, die er selbst gemacht hat. Laut dem Fotografen sind es „die schlechtesten Fotos, die [er] je gesehen habe“.
In kultivierter Umgebung ist Columbo nicht heimisch, wie zum Beispiel sein Besuch in einer Galerie zeigt, in der er sein Unverständnis gegenüber den modernen Kunstwerken zum Ausdruck bringt und sogar den Lüfter einer Klimaanlage für ein solches hält. Er erwähnt, dass seine Frau „Malen nach Zahlen“ betreibt, was bei der Galeriebetreiberin eine pikierte Reaktion auslöst. Die zur Schau gestellte Naivität oder Bodenständigkeit wird selten hinterfragt.
Melodie „This old man"
Die einzelnen Folgen verwenden unterschiedliche Musik, teilweise eigens komponierte Stücke, häufig klassische Musik. Einziges ständig – in jeder Folge mindestens einmal – wiederkehrendes Element ist die Melodie des Volks- und Kinderliedes „This old man“, das häufig von Columbo selbst gepfiffen wird.
Sonstige Gewohnheiten
In lukullischer Hinsicht ist Columbos Geschmack sehr einfach – wenn er bei einer Mahlzeit gezeigt wird, nimmt er zum Beispiel häufig eine Portion Chili zu sich, die er gern in einem schmuddeligen Imbiss namens Barney’s verspeist. Obwohl ihm Bert, der Betreiber des Imbisses und ein Veteran des Zweiten Weltkrieges, gern die Speisekarte vorlegt, weiß er, dass der Inspektor grundsätzlich nur Chili bestellt, was dem Inspektor dann etwas peinlich zu sein scheint. Als er einen Täter in einem feinen Restaurant trifft, ordert er auch dort Chili. Columbo verspeist auch gern Hamburger, Sandwiches oder Bratwürste und gibt sich immer wieder als Liebhaber einer bodenständigen, wenig verfeinerten Esskultur zu erkennen. In Folge 42 Mord à la carte ermittelt er allerdings im gastronomischen Milieu und nimmt in fast jeder Szene mit großem Genuss spezielle Köstlichkeiten zu sich; obendrein erweist er sich als vorzüglicher Koch, der letztendlich sogar dem Mörder aufkocht und ihn dabei überführt.
In einigen Folgen erweist sich Columbo als exzellenter Billardspieler, der mit traumhafter Sicherheit mehrere Kugeln hintereinander versenkt.
Columbo raucht billige Zigarren, fällt durch die spezielle Rauchentwicklung gelegentlich unangenehm auf und wird dann zurechtgewiesen (beispielsweise in einem Schönheitssalon). Als ihm ein Arzt dringend dazu rät, seine ungesunde Gewohnheit aufzugeben, verzichtet der Inspektor kurzzeitig auf den Zigarrengenuss und wirkt dabei deprimiert.
Die Running Gags und die speziellen Charakteristika der Columbo-Figur wurden allerdings erst nach und nach entwickelt, weshalb Columbo vor allem in den allerersten Folgen noch relativ durchschnittlich wirkt. In späteren Folgen betonten Peter Falk sowie die Autoren und Regisseure immer deutlicher die exzentrischen Züge des Inspektors.
Handlungskonzept „Howcatchem“
Im Gegensatz zu vielen klassischen Krimis, bei denen die Identität des Mörders erst am Ende der Handlung verraten wird („Whodunit“), erhält der Zuschauer bei Columbo – bis auf wenige Ausnahmen – zu Beginn jeder Folge Kenntnis über Mord und Mörder („Howcatchem“). In der Regel wird der Zuschauer detailliert über die Lebensumstände des Mörders und seine Motive informiert.
Viele der Täter agieren aus Geldgier (zum Beispiel, um ein Erbe anzutreten) oder weil sie Personen eliminieren wollen, die belastende Informationen über sie besitzen oder ihnen beruflich im Wege stehen. Da auch die Vorbereitungen und der Tathergang ausführlich geschildert werden, weiß der Zuschauer zunächst sehr viel mehr über den Mord als der Inspektor. Die Spannung resultiert bei Columbo nicht aus der Frage, wen der Inspektor als Täter ermittelt, sondern daraus, wie er diesen zur Strecke bringt. Die raffinierten Mordpläne sind dabei in der Regel so konzipiert, dass sie auch dem Zuschauer zunächst schlüssig erscheinen. Erst durch Columbos Ermittlungen und seine scharfsinnigen Erkenntnisse wird dem Zuschauer dann bewusst, auf welche wichtigen Details der Täter nicht geachtet hat.
Handlungsaufbau und Dramaturgie
Die Dramaturgie vieler Folgen ist so angelegt, dass nach ungefähr einem Viertel der Handlungszeit der Mord geschieht und Columbo erst dann, mit Beginn des zweiten Aktes, auf den Plan tritt. In der ersten Hälfte des zweiten Aktes, also ungefähr bis zur Mitte des Films, genießt der Täter seine scheinbare Überlegenheit über den schrulligen, oft etwas trottelig auftretenden Columbo (in einer Folge verwechselt er die Zimmertür mit der Wandschranktür).
In der zweiten Hälfte des zweiten Aktes erkennt der Täter schließlich, dass er es bei Columbo mit einem hochgefährlichen Gegner zu tun hat und versucht diesen häufig – und in zunehmender Panik – durch falsche Spuren oder Hinweise zu verwirren. Im dritten Akt (also ungefähr während der letzten 15 bis 20 Minuten) holt der Inspektor dann zum finalen Schlag aus und bereitet beispielsweise ein cleveres Täuschungsmanöver vor, das den Täter zu einer unbedachten Aktion zwingt, die ihn entlarvt. Columbo ist dabei nicht zimperlich und konfrontiert den Täter auch mit manipulierten Beweismitteln, um ihn aus der Reserve zu locken.
Columbo ahnt oder weiß meist sehr früh, wer den Mord begangen hat und stößt oft gleich zu Beginn auf ein belastendes Indiz, das auf den Täter verweist. Er konzentriert sich daher in den meisten Folgen – was sicherlich nicht realistisch, aber aus dramaturgischen Gründen unerlässlich ist – fast von Anfang an auf den richtigen Verdächtigen und muss nur noch die nötigen Indizien beschaffen, um ihm die Tat endlich nachweisen zu können. Ermittlungen gegen andere Verdächtige führt er kaum durch; wenn überhaupt, werden diese nur spärlich angedeutet.
Abweichungen vom Schema
Einige Episoden weichen vom gängigen Schema ab. In Bluthochzeit gibt es keinen Mord, stattdessen verhindert Columbos Eingreifen die Tat. In Der alte Mann und der Tod erfährt der Zuschauer erst gegen Ende die Identität des Mörders. In Wer zuletzt lacht … wird der Mord zunächst nur vorgetäuscht, um die Auflage eines Magazins zu steigern, gegen Ende aber doch ausgeführt. Und in Ein Spatz in der Hand kommt dem vom Publikum beobachteten Mörder jemand zuvor; er selbst wird zum zweiten Opfer. Die Folge Tödliches Comeback ist die einzige, in der Columbo die Täterin nicht verhaftet, da er erfahren hat, dass sie nur noch wenige Wochen zu leben hat. In der Folge Der Tote in der Heizdecke lässt Columbo die Mittäterin laufen, um im Gegenzug ein umfassendes Geständnis von ihrer Mutter (gespielt von Faye Dunaway) zu erhalten. In der Folge Mord à la carte erfährt der Zuseher erst ganz am Ende, wie der Mörder die letzte entscheidende Handlung gesetzt hat, um das Opfer zu töten.
Logik statt Action und Gewalt
Mit seiner rein auf Logik basierenden Art, Fälle zu lösen, steht Inspektor Columbo britischen Literaturdetektiven wie Sherlock Holmes näher als den hardboiled detectives der klassischen amerikanischen Krimiliteratur wie etwa Philip Marlowe, deren Auftreten und Habitus als Rollenmodell für zahllose Krimihelden im Kino und im Fernsehen diente. Mit der Columbo-Figur grenzten sich die Filmemacher deutlich von den Krimiserien herkömmlicher Prägung ab, deren Protagonisten mit machohafter Attitüde auftreten.
Zu Gewalt kommt es in Columbo in der Regel nur dann, wenn die Morde ausgeführt werden. Dies geschieht allerdings fast immer außerhalb des Bildes. Physische Gewalt oder Blut werden kaum gezeigt. Die Skrupellosigkeit und Brutalität, mit der die Mörder vorgehen, stehen jedoch in einem scharfen Kontrast zu ihrem kultivierten Auftreten. Anders als in den meisten Krimiserien finden in Columbo weder Schießereien noch Prügeleien statt. Auch Verfolgungsjagden oder sonstige Actionsequenzen gehören nicht zum Repertoire der Serie, die stattdessen von vielen Dialogszenen geprägt ist. Da Columbo regelmäßig lange „Unterhaltungen“ mit den Tätern führt, entwickelt sich immer wieder ein geistiges Kräftemessen zwischen dem scharfsinnigen Inspektor und den – meist gebildeten und eloquenten – Mördern.
Inspektor Columbo muss, anders als die meisten Krimihelden, nie schießen oder kämpfen – zumal er rein körperlich keine besonders eindrucksvolle Erscheinung darstellt und auch nicht gut in Form ist. Als er in Folge 26 Geld, Macht und Muskeln einen durchtrainierten Fitnesstrainer als Mörder entlarven muss, lädt ihn dieser zu einem kurzen Sprint ein, an dessen Ende der Inspektor völlig erschöpft ist. In derselben Folge scheitert er bei dem Versuch, eine schwere Hantel zu heben.
Columbo trägt zwar entgegen den Vorschriften keine Dienstwaffe, wird von den Tätern allerdings auch sehr selten mit einer Waffe bedroht – zumal es sich bei diesen nie um Berufsverbrecher handelt, die den Umgang mit Schusswaffen gewohnt sind, sondern um Angehörige der „besseren Gesellschaft“, die zum ersten Mal eine Gewalttat begingen. (Columbo ermittelt fast nie im typischen Unterweltmilieu.) In der 7. Episode Schritte aus dem Schatten wird Columbo von der Täterin zwar mit der Waffe bedroht, nachdem er sie entlarvt hat, kann die Frau aber verbal zur Aufgabe bewegen („Dafür haben wir doch zuviel Format.“). Auch in Folge 63 Todesschüsse auf dem Anrufbeantworter greift der Täter nach seiner Entlarvung zur Waffe, kommt aber nicht einmal dazu, sie auf den Inspektor anzulegen, weil diesem Polizeikollegen zu Hilfe kommen. In Folge 42 Mord à la Carte will ihn der Täter mit einem vergifteten Wein umbringen (wie schon das Opfer), was der wachsame Inspektor allerdings voraussieht.
Columbo ist ein schlechter Schütze („Wenn ich am Ufer stehe, treffe ich das Wasser nicht.“) und hasst Waffen. Das obligatorische Waffentraining am Schießstand der Polizei verweigert er mehr als zehn Jahre lang so hartnäckig, dass ihm sogar mit Suspendierung gedroht wird. Um das Waffentraining zu vermeiden, geht er sogar so weit, einem Kollegen seinen Dienstausweis zu geben und ihn zu bitten, an seiner Stelle zum Schießstand zu fahren. In der 30. Folge Playback feuert er mit sichtbarem Widerwillen eine Waffe in eine Sandkiste ab. Columbo hat außerdem Flug- und Höhenangst und kann kein Blut sehen.
Für gewöhnlich bleibt Columbo von fast unerschütterlicher Ruhe. Selbst als er in Geld, Macht und Muskeln in der Bürokratie herumgeschickt wird, ist er zwar entnervt, schimpft aber nicht. Lediglich in der frühen Episode Lösegeld für einen Toten und in Der Schlaf, der nie endet wird er für einen kurzen Moment laut. Am stärksten reagiert er in Zwei Leben an einem Faden, als er vor dem lachenden Täter mit großer Wucht eine Thermoskanne auf den Tisch haut.
Columbos Biografie
Columbo wurde in New York City geboren und wuchs auch dort auf. In der Nähe von Chinatown beherbergte der Haushalt den Großvater, seine Eltern, fünf Brüder und seine Schwester. Seine Eltern hatten italienische Vorfahren. In der Folge 41 Alter schützt vor Morden nicht erzählt er, dass seine Eltern verstorben sind. Obwohl Columbos Informationen über seine Verwandten sonst zweifelhaft sind, ist es in dieser Szene offensichtlich, dass er die Wahrheit sagt.
Columbos Vorname wird in der Serie nie genannt, und es war auch nie ein Vorname vorgesehen. Wenn er gelegentlich unter Druck gerät, seinen Vornamen zu nennen, sagt er „Inspektor“. In der Folge Des Teufels Corporal bietet ihm Colonel Rumford, gespielt von Patrick McGoohan, eine Zigarre an und fragt ihn dann direkt, ob er einen Vornamen habe, worauf Columbo antwortet, dass dem so sei, aber nur seine Frau diesen benutze. Mit dem Erscheinen der DVD-Version der Folge Mord unter sechs Augen wurde der Name jedoch bekannt: In der Szene, als Columbo sich dem Mörder Hollister vorstellt, ist auf seinem Ausweis deutlich lesbar die Unterschrift „Frank Columbo“ zu erkennen. Auch in der Episode Blutroter Staub ist auf dem Ausweis deutlich der Vorname „Frank“ zu lesen – hier muss Columbo einem Verkehrspolizisten seine Papiere zeigen, weil er in Mexiko einen Auffahrunfall verursacht hat. Auf dem Polizeiausweis ist auch ein Foto des sehr viel jüngeren, ungefähr 30-jährigen Columbo zu sehen.
Seine zukünftige Frau Kate hat er kennengelernt, als er eigentlich mit einem Mädchen namens Teresa in der High School verabredet war. In der Serie taucht seine Frau allerdings nie auf, sondern nur im Ableger Kate Loves a Mystery (dt. Mrs. Columbo). In dieser kurzlebigen Serie spielte Kate Mulgrew (später bekannt als Captain Kathryn Janeway in Star Trek: Raumschiff Voyager) Columbos Ehefrau. Das wiederholt gegebene Versprechen, Peter Falk würde dort Gastauftritte absolvieren, wurde nicht eingehalten. Der Serien-Ableger floppte in den USA und wurde nach 13 Folgen eingestellt; in Deutschland wurde die Serie nicht ausgestrahlt.
Nach seinem Dienst als Koch bei der Armee im Koreakrieg ging Columbo zur New Yorker Polizei, wo er dem 12. Polizeibezirk zugewiesen wurde. 1958 zog er nach Los Angeles.
Ob die Columbos Kinder haben, bleibt unklar: So kann in Folge 19 Wein ist dicker als Blut seine Frau nicht zu einem Abendessen mitkommen, weil ihre Babysitterin keine Zeit hat; außerdem erwähnt er, dass er am vorherigen Sonntag ein Picknick mit Frau und Kind hatte. In Folge 17 Doppelter Schlag besucht Columbo mit einem Verdächtigen zum ersten Mal Las Vegas und erzählt ihm, dass er vor zwei Jahren mit seiner Frau über eine Reise nach Las Vegas gesprochen habe, diese sich aber wegen der Kinder für Disney-Land entschieden habe. In Folge 23 Teuflische Intelligenz ist die Rede von zwei Kindern, in Folge 53 Ruhe sanft, Mrs. Columbo heißt es jedoch, sie hätten keine. Allerdings haben sie einen Neffen, bei dessen Hochzeit die Braut entführt wird (Folge 60 Bluthochzeit).
Columbo spricht fließend Italienisch (u. a. in Tödlicher Jackpot). Wenn italienische Muttersprachler ihn explizit auffordern, Italienisch mit ihnen zu sprechen, weigert er sich aber. Andererseits hilft er in fließendem Italienisch, wenn Anwesende des Englischen nicht ausreichend mächtig sind. Auf oberflächliche Verbrüderungsszenen lässt er sich nicht ein, zeigt sich aber als Kenner italienischer Kultur und Lebensart. Er identifiziert beispielsweise auf dem Tisch neben der Leiche einen exklusiven Käse und bietet ihn noch am Tatort den Kollegen an, oder er fachsimpelt über italienische Weine.
© Bettina Beispiels TV-Experte hat diesen Text Wikipedia entnommen und den Blasternutzern ohne Umweg zugänglich gemacht.
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