Im Unterricht gab es einmal seitens unseres vollbärtigen Chemielehrers einen Versuch, bei dem er ein paar Stoffe in so einem Porzellanmörsertopf zusammenmischte. »Achtung, jetzt aufgepasst!«, sagte er, bevor er den Topf hin- und herschüttelte und das ganze mit einer Stichflamme verpuffte. Mit einem Ausdruck der Empörung erläuterte er dann, diese Rezeptur habe er aus einem beliebigen Wald- und Wiesenbuch. Danach war die Chemie für mich irgendwie mit rätselhaften Pflanzen verbunden, die explosive Stoffe produzieren, also eine Wiese quasi eine lebende Tretmine, und das nicht nur wegen möglicher Hundehaufen. Das Chemiestudium jedoch, als Steigerung des Chemieunterrichts, stellte ich mir daher entweder als das Fach der Pyromanen oder der integren Gegner des Explosiven vor, die mit vorwissenschaftlichen Faustregeln das Ziel verfolgen, gigantische Tanks mit Sachen zu füllen, die im Wald und auf der Wiese nicht vorkommen, weil sie mit der Natur auf Kriegsfuß stehen und Bücher über dieselbe verwerflich und potentiell terroristisch finden.
|