Österreichisch, wenn es halbamtlich–formalisiert daherkommt, ist wirklich ziemlich fies. Den mehrstündigen Nachruf auf Carlos Kleiber im WDR3 gestaltete ein Gastmoderator so lippenleckend und fädenziehend, daß ich ihn mir die ganze Zeit als einen Ghoul vorstellte, der zwischen den Ansagen, während die berückend schöne Musik eingespielt wurde, mit einem versilberten Cocktailgäbelchen Stücke aus dem verwesenden Leichnam pickte und sich unter genüßlichem Augenrollen in die klaffende Mundhöhle schiebt.
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