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copyriot schrieb am 31.8. 2015 um 02:11:29 Uhr über

Canabistan

Abertausende Asselwelpen schufteten in den geheimen unterirdischen Gewölben
Canabistans. Sie gruben und schaufelten im verderbten Erdreich und mir wurde Schwarz
vor Augen wenn ich an die körperliche Belastung denken mußte, der die Asselwelpen zu
diesem Zeitpunkt ausgesetzt sein mußten. Die Scham würgte tief in meiner Seele und fast
übergab ich mich, doch mit letzter Anstrengung behielt ich das leckere Mahl, welches ich
bei einem Boxenstop auf meiner Reise, zwecks Verdauung in mich hineingab. Mit einem
Handgriff, den ich auf einer Geschäftsreise nach Vulkan gelernt hatte, schaltete ich den
garstigen Butler spockmäßig aus. Dann schwang ich meine Peitsche um dieser Szenerie
etwas abenteuerliches zu geben und kletterte hinab, die unzähligen Stufen dieser
knorrigen Leiter, welche seit Äonen wohl, völlig sinnlos an dieser Wand gestanden haben
mag, nur um nun mir, edlem Recken, zu dienen, um meinen Plan, der da die Rettung
sämtlicher Hoffnung auf Asselfreiheit war, Taten folgen lassen zu können. Unten
angekommen sprach ich Worte des Aufstandes und der Gleichheit. Ich glaube es war so
etwas wie: »Asseln aller Länder vereinigt euch!«, woraufhin die Asselwelpen mit
gepeinigten Mienen aufhorchten und den Funken einer Chance witterten, daß doch noch
Rettung naht, wenn schon nicht die UNO zur Hilfe eilte. Alsbald erhob sich ein gezirpe
und gekrähe, ein gekratze und getrappel, ein infernalisches Bersten erfüllte diese
Ehrfurcht gebietenden Gewölbe sodaß das Wehklagen an den ehernen Felsen empor toste
und sich in einem einzigen Brüllen nach Freiheit das Asselwelpenvolk seines Joches
bemächtigte und dieses mit einer unendlichen Verachtung in den Staub trampelte, sodaß
manch gleißender Funke des Hasses aus dem dunstigen Erdreich empor stob. Jauchzend
und frohlockend stürmten sie aus den Höhlen und ergossen sich wie ein fröhlicher
Schauer im Mai über den Marktplatz um ihre neue Freiheit kund zu tun und zu feiern und
so. Fred aber, der verräterische Asselimperator floh ins Land der Malehetten und es
genügte mir zu wissen, daß wieder einmal das Gute gesiegt und das Böse vertrieben
ward. Ich plünderte noch gut eine Woche die Schatzkammern Canabistans, ehe ich mich
mit meinen wiedergefundenen Asselwelpen vergnügt auf den Heimweg machte. Und zu
guter Letzt fiel mir doch noch der weise Spruch des weisen Maharadschas von
Canabistan wieder ein: "Ende gut, Assel gut!
Dem geneigten Leser sei gesagt, daß ich, während ich diese heitere Geschichte nur so für
mich allein im Kopf rezitierte, einen mächtigen Gewaltmarsch hinter mich gebracht habe.
Ja, ich bin immer noch auf Kataster Island und immer noch auf der Suche nach dem
schändlichen Entführer Roswitha Rotbäckchens. Und da schau her, mitten auf dieser
idyllischen Insel befand sich eine Ansammlung von Lehmhütten, die die lokalen
Inselbewohner höchstwahrscheinlich eine Stadt nennen würden. Nur hier konnte sich
Hugo Schnakenlatte nach seinem Anschlag auf mein leibliches Wohl verkrochen haben.
Ich betrat die einzige Schenke im Dorf. Sie hieß "La belle OEfre - haute cuisine
francaise", einem fünf Sterne Restaurant der Titanic-Klasse. Ich schlenderte in die gut
gekühlten Räumlichkeiten und ließ meine schönen Augen über die Gäste schweifen, auf
der Suche nach meinem verhaßten Widersacher. Mit einem mittelmäßigen Standard-
Hosenimplodierer zog ich unweigerlich die Aufmerksamkeit der versammelten
Belegschaft samt speisewilliger Gourmets auf mich. Eigentlich sollte ich mich jetzt
schämen. Tue ich aber nicht. Aber unter uns: Peinlich war es schon!
Erwartungsschwanger breitete sich eine quälende Stille aus und jeder der im Raum
befindlichen Personen schaute sich verschämt um, im bestreben meinem unnachgiebigen
Blicke auszuweichen. Ich ließ die Schwingtüre hinter mir flatternd zufallen und schritt


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