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Der CSD ist die Loveparade auf schwul. Eine Party, keine Demo, vielleicht auch eine Werbeverkaufsveranstaltung. Bei einer Demo kann man mit eigenen Transparenten mitlaufen und auch eigene Flugblätter verteilen, sofern sie zum Motto der Demo passen. Bei einem CSD, und erst recht bei DEM CSD in Köln, wird das alles von einem Zentralkommitee vorgegeben. Zentralkommittee - das kennt man von Stalinisten, Katholiken und aus dem Karneval. Dazu ein nicht sehr aussagekräftiges Motto, »Friede, Freude, Eierkuchen« wie bei der ehemaligen Loveparade ginge notfalls auch, aber dann müsste man die Reinigungskosten selber bezahlen. Dann lieber irgendwas pseudo-politisches mit viel Sponsorenwerbung, viel nackte Haut, Rummtata, Open-Air-Darkroom, Prosecco usw. Dabei hat man eigentlich keinen Grund zu feiern, denn Schwule und Lesben (und die anderen hundert Buchstaben) werden immer noch diskriminiert. Warum beißt man sich eigentlich so sehr an der Homo-Ehe fest? Nicht alle wollen ein gutbürgerliches Ehedasein, aber alle wollen ihren Frieden. Naja, egal, nur nicht zu provokant sein, das wäre nicht gut für die Touristenströme. Immerhin machen laut »Regenbogen«-Presse bei so einem Event Millionen mit, verschwiegen wird aber, dass die meisten nur als Touris und Schaulustige zugucken und sich die bunten Tunten und Lederkerle vorführen lassen, die keineswegs allein repräsentativ für LGBT und nochsowas sind. Natürlich haben die auch ihre Rechte, aber sie werden doch von den Werbefuzzis immer aufs Foto genommen, das ist ja auch so lustig und bestätigt wieder mal alle Vorurteile. Und bestimmte Kreise, vor allem in Osteuropa, inzwischen aber auch im südlichen und östlichen Deutschland, können sofort sagen: »Haben wir doch gleich gewusst, so einen dekadenten Mist wollen wir nicht.«
Es gibt aber tatsächlich Orte, wo der CSD noch eine Demo ist. Zum Beispiel in Russland, der Türkei, vielleicht auch noch in der Ukraine, in Polen und Rumänien. Dort sollten die Halligallistrategen mal hingehen und nach Werbe-Sponsoren für eine lustige Party suchen!
Passend hätte ich nach Orlando übrigens einen Schweigemarsch gefunden. Alle in Schwarz und mal in sich gehen. Da wäre ich hingegangen. Und bitte keine Whopper in Regenbogenverpackungen. Das ist genau so wie die hübschen Regenbogen-Logos, die mal bei Google speziell für schwule Zielgruppen kreiert worden sind, während beim Google-Unternehmen YouTube zahlreiche Hassvideos und -kommentare bis heute online sind.
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