CDU-Jazz nennt ein guter Bekannter, selbst ausübender Musiker (hauptanteilig Saxophonist (oder pauschaler: aktiver Bläser)) und eingeschworener 'Post-68er-Hardcore-Freejazz-Devotee' * - so stand es wirklich mal auf einem Pressetext, doch nicht selbstgedichtet, wie ich für diesen Unbelabelbaren annehme - jede Art von mitschnips– und mitstepfähigen Jazz, nicht nur Mr. Ackerbilk und den allgegenwärtigen Brunch–Dixie, Ambient–Wave–Gesäusel und Marsalis-Etüden; nein, was da nicht schlippenbacht, gaylet und broetzmannt, sich nicht durch den Hirsebrei des späten JohnColtrane gefressen hat oder als uncool gemoerst ist, das bekommt mehrenteils wupps! den Stempel CDU-Jazz, und ab dafür. Ich persönlich bin da ja nicht so dogmatisch, obwohl ich die Stoßrichtung durchaus nachvollziehen kann: spätestens ab Archie Shepp live at Donaueschingen bleiben die Jurastudenten tatsächlich meistens zuhause. Aber Louis Armstrong, da sind wir uns wieder einig, doch das ist ja kein Wunder: das müßte ein arger Mensch sein, dem bei Satchmo nicht die Sonne aufgeht, und arge Menschen kenn ich nicht so viele.
*Post-68er-Hardcore-Freejazz-Devotee: eines dieser Worte, die ich nicht ohne Bindestriche schreiben kann, und demnächst zum Stichwort zu machen gedenke, einfach um dem lästigen Bindestrich-Bug ein Schnippchen zu schlagen.
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