102. Wer bleibt am Wahltag zu Hause?
Bei der wahl entscheidet die Mehrheit der abgegebenen Stimmen, insofern ist es nachvollziehbar, wenn bei Wahlumfragen die Interviews sofort abgebrochen werden, wenn man angibt, nicht wählen zu wollen. Trotzdem verfälscht diese Vorgehensweise die Umfragen mehr, als wenn mn nach politischen Präferenzen fragte und danach die Leute einschätzen ließe, wie wahrscheinlich die Wahlteilnahme wäre.
Wie krass die Verzerrung ist, sieht man daran, dass selbst in den »konservativsten« Ecken Bayerns kaum noch auch 30% tatsächliche Wähler aus dem Kreise der Wahlberechtigten bekommt.
Politische Wirkung muss man übrigens noch ganz anders messen: wer stzt die Themen? Man erinnere sich an die 80er Jahre in der BRD. Die DKP hat die Diskussionen bestimmt und die Themen gesetzt (Selbst bei Union,FDP und SPD!), die Grünen wurden dafür gewählt.
Die ganze Wahlistik mag listig sein, sie ist letztendlich doch nur ein Ratespiel, das in den Trümmern eines politischen Systems eine Art Kaffeesatzleserei betreibt. Denn letztendlich ist es egal, wer dafür stimmt, wenn die politischen Themen außerhalb des Systems gesetzt werden. Das grüne Hölzchenziehen lässt da grüßen!
http://www.zeit.de/2013/33/wahlistik-wahlprognosen-koalitionen?commentstart=97#cid-2949985
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