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Ying-Tsong sprach zu Wan-Tan: “Meister, was ist Weisheit ?“
Wan-Tan antwortete: „Gehe auf den Berg zum Kloster. Da wirst du es erfahren“
Ying-Tsong ging einen langen steinigen Weg. Er traf einen Reisbauern, der ihn warnte:
„Wenn du zum Kloster willst, pass auf! Die Mönche reagieren sehr empfindsam auf Besucher!“
Ying-Tsong bekam etwas Angst, trotzdem ging er weiter. Auf seinem Weg saß ein fürchterlicher Drache. Dieser sah ihn an und schnaubte:“ Har har Har. IchhabedieMöncheerschreckt! Geh nicht weiter, oder dieMönchewerdendichmitfrischemObstbewerfen! Sie sind sehr aufgeregt und fürchten sich sehr!“ .
Nun bekam Ying-Tsong große Angst. Aber mutig wie er war, ging er weiter.
Auf seinem Weg stand ein klappriger alter Lastwagen, darin saß ein Händler. Dieser sprach: “Ich habe einem Haufen ängstlicher Mönche meine alten Obstkonserven verkauft. Als ich in das Kloster kam, Da-erschraken-die-Mönche. Sie haben meinen Lastwagen gesehen und ihr ganzes frisches Obst darauf geworfen, weil sie dachten, es wäre ein Drache. Jetzt hatten sie aber nichts zu essen mehr, nur noch ihr fauliges Obst. So konnte ich ein gutes Geschäft machen. Aber pass du jetzt auf, Die-Mönche-haben-genug-davon-erschreckt-zu-werden. Kehr um, oder DieMöncheBewerfenDichNunMitObstkonserven!“
Am Abend klopfte es bei Wan-Tan an der Tür. Dort stand Ying-Tsong und sah fürchterlich aus. Sein Haar war voller fauliger Bananen, auf seinem Körper hatten alte Äpfel und vergammelte Pflaumen ihre Spuren hinterlassen. Eine verschimmelte Kiwi klebte noch an seiner linken Sandale.
„DieMöncheHabenDichMitAltemObstBeworfen!“ stellte Wan-Tan fest.
„Ja“, sprach Ying-Tsong, “die Obstkonserven wollten sie für ihr Abendessen behalten.“
Beide schwiegen. Wan-Tan gab seinem Schüler einen heißen Hibiskus-Tee.
„Meister, wie sollte ich so erfahren, was Weisheit ist?“ fragte Ying-Tsong.
Der Meister sah ihn an . “Wie oft wurdest du auf deinem Weg gewarnt?“.
„Dreimal“ sagte Ying-Tsong.
„Dann weißt du jetzt, was Weisheit ist.“
„Ja» antwortete der Schüler zerknirscht, «Weisheit wäre gewesen umzukehren.“
Zerschlagen verließ Ying-Tsong die Hütte seines Meisters.
Dieser lächelte ein weises Lächeln, weil er wusste, was heute abend noch auf dem Klosterhügel passiert war:
Die Nonnen kamen nach Hause und statt frischem Obst waren nur einige abgelaufene Konserven vorhanden.
DannschlugendieNonnendieMönche.
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