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Andreas schrieb am 2.8. 2005 um 10:26:15 Uhr über

Brettspiel

Neulich auf einem Mittelaltermarkt habe ich ein interessantes Brettspiel gesehen. Es bestand einfach nur aus zwei Brettern, die übereinander hochkant in ein Gestell geschoben wurden. Die Bretter hatten halbrunde Aussparungen, so daß sich zwischen den Brettern in der Mitte ein großes und ein Stück daneben auf jeder Seite ein kleines Loch ergab. Eine junge Dame in einem Kostüm, das ein Burgfräulein darstellen sollte, fragte mich ob ich mal mitspielen will, so erklärte sie verstehe man das Spiel am Besten. Ich wollte kein Spielverderber sein und willigte ein. Daraufhin hob sie das obere Brett ein Stück nach oben und bat mich meinen Hals in die große Aussparung und die Handgelenke in die kleinen Aussparungen zu legen. Kaum hatte ich es getan, schob sie das obere Brett wieder nach unten und sicherte es mit zwei Bolzen an jeder Seite des Rahmens. Ich konnte nun weder die Hände noch den Kopf mehr bewegen und fragte mich, was meine Aufgabe in diesem Spiel sei. Aber das war ja gerade Sinn dieses Spiels, einfach nur bewegungslos umherzuhängen. So richtig Gefallen konnte ich daran nicht finden. Das Burgfräulein fragte mich dann höflich aber bestimmt, ob sie für nur fünf Taler ein mittelalterliches Sofortbild machen solle. Es dauert nur eine Minute. Wieso nicht dachte ich, meine Frau steht da immer noch herum und verhandelt mit dem Schmied über irgendwas, da kann ich hier noch ein wenig umherhängen. Das Burgfräulein holte aus ihrer Tasche schwarzes Papier und eine Schere und schnipeldieschnap hatte sie einen Scherenschnitt von mir angefertigt. Dabei erzählte sie, das sie das Geld dringend bräuchte, um das neue mittelalterliche Accessoir zu bezahlen, sie hat es zwar schon um aber ein wichtiger Teil fehlt noch. Meine fragenden Blicke beantwortete sie damit, daß sie kurz und nur für mich sichtbar den Rock hob. nur so weit, daß ich einen kurzen Blick auf ihren wundervoll verzierten Keuschheitsgürtel werfen konnte. Noch zwei, drei Wochenenden und sie konnte vom Schmied den Schlüssel kaufen. Appropo kaufen, mir fiel ein, das meine Brieftasche mit dem Geld in meinem Rucksack bei meiner Frau war. Kein Problem meinte das Burgfräulein und machte sich auf den Weg zu meiner Frau, um die Schulten einzutreiben. Vorher sicherte sie aber noch die Bolzen mit jeweils einem Schloß. Die Schlüssel dazu hingen an einer Kette um ihren Hals. Etwa zehn Minuten später kam sie wieder und brachte meine Frau und den Schmied mit. Meine Frau teilte mir mit, daß sie ein wundervolles mittelalterliches Accessoir für mich gefunden hatte. Es ist alles ganz einfach, ich brauche mein Brettspiel dazu nicht einmal zu unterbrechen. Der Schmied kann auch so gleich Maß nehmen und es mir eine Stunde später auch gleich anlegen. Sie werde solange noch über den Markt schlendern. Puh dachte ich, so ein Brettspiel kann ja ganz interessant sein.






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