Mein pubertierender Enkel hält sich für Mr. Universum, weil er einmal einen Fitness-Schnupperkurs mitgemacht hat. In einem Kräftevergleich musste Oma (ich) ihm erst einmal demonstrieren, was Sache ist. 1. Der Schlappschwanz schafft gerade mal 7 Klimmzüge. Bei mir sind es immerhin noch 15. 2. Bereits nach 20 Liegestützen sind seine Arme butterweich. Ich schaffe locker über 40. 3. Mehr als 50 Kniebeugen würde ich seinen Muskeln schon zutrauen, aber der Knabe gibt aus reiner Faulheit auf. Bei verschiedenen anderen Kraftübungen ist es ähnlich blamabel. Auch im Armdrücken durfte er sich mit seiner Oma messen. Mit meinem leichten Hang zum Sadismus habe ich ihm den Sieg gegönnt, aber er musste dafür bis zur völligen Erschöpfung kämpfen. Der Preis dafür waren vier Tage Muskelkater. In jungen Jahren habe ich extensiv Bodybuilding getrieben. Es hat mir einen riesen Spaß gemacht, den Jungs zu zeigen, wo der Hammer hängt. Inzwischen trainiere ich nur noch sehr zurückhaltend, um nicht ganz aus der Übung zu kommen. Wer mit seinen Muskeln einigermaßen professionell umgeht, muss sich auch eines Tages um einen kontrollierten Muskelabbau bemühen. Auch wenn die Haut nicht mehr so glatt ist wie früher, gibt es keine Falten, wo früher meine stattlichen Muskeln waren. Nein, ich bin auch nicht fett geworden. Mit reduziertem Training muss man eben auch das Essen reduzieren.