Zauderndes Blut rinnt durch die Adern, will stocken.
Zauderndes Blut, was hat dich verdickt?
Du hörst Stimmen, Klang, ein leichtes Locken?
Zauderndes Blut, du denkst, dir wurde von außen geschickt?
Alt bist du geworden, deine jungen Jahre täuschen.
Starrsinn will dich verkrusten, nicht strömen lassen.
Denk, was du willst, kommt nichts von den Räuschen?
Zauderndes Blut, du bist zäh. Fehlende Distanz von lieben und hassen?
Zauderndes Blut, du bist nicht wahr, nur Schimäre,
wähnst dich nur wichtig, auf sicherem Weg.
Du bist Gedanke, zäher Honig vor einem Wehre,
Trägst Erinnerung und vor dir ist nur ein schmaler Steg.
Zauderndes Blut, denk dich friedlich und strömend,
nimm Vergangenheit schon, Schädlichkeit sei ihr verwehrt.
Zauderndes Blut, vergiß, was dich hemmend,
nimm die Erinnerung, laß liegen, was dich beschwert.
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