Samstag nacht in Hamburg. Die Polizei hat das Zentrum und die Vergnügungsstadtteile St. Pauli und St. Georg abgeriegelt. 321 Beamte kontrollieren 6500 Autofahrer. Einen werden sie so schnell nicht vergessen.
1,6 Promille zeigt die Digitalanzeige auf dem Alko-Testgerät. der 36jährige Versicherungsangestellte soll zur Blutprobe. Er will flüchten, wird aber geschnappt.
Der Autofahrer bietet zunächst Geld an, damit ihn die Polizisten laufen lassen. Fehlanzeige. Dann macht er den Vorschlag: »Laßt mir den Führerschein, nehmt lieber meine Frau und macht euch ein paar schöne Stunden.«
Die Beamten begnügen sich mit dem Führerschein.
Ein Polizeibeamter hat mal zusammengestellt, was er und seine Kollegen mit angetrunkenen Autofahrern erlebt haben. Da wurde zum Beispiel in Hamburg ein Toyota mit lediglich drei Rädernn im Graben gefunden. Maurer Henry S. (24) hatte einen Plattfuß gehabt, das Rad abgeschraubt, aber in seinem Rausch (2,0 Promille) vergessen, das Reserverad vor dem Weiterfahren anzuschrauben.
Auf der linken Fahrspur der Lindauer Autobahn entdeckte ein Streife nachts einen parkenden Mercedes ohne Licht. Fahrer Walter H. (44, 2,6 Promille) lag auf den Vordersitzen und schlief.
In Hannover wurde ein Citroen 2CV gestoppt, 9 fidele Schnapsdrosseln purzelten heraus. Einige hatten wegen Platzmangel auf den Sitzen gestanden und der Fahrerin aus luftiger Höhe durch das geöffnete Schiebedach Verkehrstips gegeben.
In der Lüneburger Heide war ein Geländewagen mit heulendem Motor gegen ein Wochenendhaus geprallt. Hinterm Steuer: Jagdhund Bello. Herrchen Heinz F. (45, 2,0 Promille) erzählte den Polizisten, daß er mal austreten gemußt habe, wonach der Hund vermutlich den Automatikhebel umgelegt habe.
In Wedel in Schleswig-Holstein raste ein Auto in Schlangenlinien davon. Als die Polizei den Wagen fand, saß ein Mann auf dem Rücksitz, der andere auf dem Beifahrersitz. Beide lallten: »Ich bin nicht gefahren.«
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