Dann aber dreht sich der Blumenverkäufer mit einem Ruck um, bückt sich, um die Flasche Schnaps aus der Pfütze zu ziehen, und erhebt sich mit einem Schwung aus seiner gebeugten Haltung als gelte es nun, keine Sekunde mehr zu verlieren. Nach einem kurzen auffordernden Blick zu seinem Kunden, der längst keine Ermunterung mehr nötig hat, um sich dem Blumenverkäufer anzuschließen, machen sich beide auf den Weg, die letzten Meter zum Haus des Chefs zu nehmen. Und noch während sie gehen, steckt der Blumenverkäufer die Flasche Schnaps in seine Jacke und reibt mit seinem Ärmel über den Flaschenhals, um sie zu trocknen. Als das Haus näherkommt, schiebt der Kunde die Hände in seine Hosentaschen: sein links und rechts hochgekrempelter Mantel zerknüllt über seinen Ärmeln wie ein Stück Papier, das er in wenigen Minuten vor die Füße seines Chefs werfen wird. Ihr fester Gang wirbelt das Regenwasser der nassen Straße auf und in einem hämmernden Gleichschritt erreichen sie die Stufen zur Haustür. Wie ein steinernes Zwillingspaar bauen sie sich nebeneinander vor der Tür auf. Wortlos schaut der Kunde auf die Jackentasche des Blumenverkäufers, der die Flasche Schnaps hervorzieht, die aufgeweichte Fliederpapierkrempe auf dem Flaschenhals zurechtzupft und etwas auflockert und ihm das Geschenk für den Chef überreicht. Der Kunde zieht die Hände aus seinen Hosentaschen und dreht die Flasche solange, bis das Etikett in Richtung der Tür zeigt. Dann holt er beinahe unhörbar leise Luft und klingelt.
|