Den Blues hatte und spielte ich schon, da wußte ich noch nicht mal, was das ist.
Ich habe hohen Respekt vor den (meisten) Blues-Musikern!
Live gehört habe ich: Bukka White (in Oldenburg), Roosevelt Sykes (Syke), Champion Jack Dupree (Bremen, in einem Jugendzentrum), John Mayall (Oldenburg), Alexis Korner und Peter Thorup (Syke, Folkfestival)
Meine liebste Blues-Aufnahme ist 'Built for Comfort' mit Howling Wolf & Co.
Ein Sklave war ich nicht, aber 'vom Ländlichen in die Großstadt': das war auch mein Weg. Arbeiten auf dem Bauernhof: das kenne ich, das war meine Kindheit. Zwang gab es da nicht, aber Notwendigkeiten, armutsbedingt!
Die Beatles haben es geschafft, die Bluesform in einem AABA - Lied unterzubringen: toll! (Can't buy me love)
Keith Richard und Eric Clapton haben sich in höchstem Maße mit dem Blues identifiziert. Chuck Berrys Rock 'n Roll ist nicht mehr Blues, nur zum Teil. Und: Jimi Hendrix und John Lennon sind auch Bluesmusiker!
Die Beatles-Lieder sind vom Jazz beeinflußt. Meistens haben sie die Form AABA und sind nicht rondoartig (Strophe 1 - Refrain - Strophe 2 - Refrain usw).
Das Ur-Gerüst einer zwölftaktigen Bluesform (wie bei Johnny B. Goode) ist in dreimal vier Takte unterteilt, mit dieser Harmoniefolge (davon gibt es jede Menge Abwandlungen, auch im Jazz):
TTTT
SSTT
DDTT
in C-Dur also:
CCCC
FFCC
GGCC
(Alle Akkorde evtl. mit kleiner Septime, wodurch die sogenannten 'blue notes' entstehen.)
Moll-Melodik zu Dur-Akkorden, wie z.B. bei dem Beatles-Lied.
Der Text hat (schematisch betrachtet) die Form
a
a
b
a = Frage
b = Antwort
John Lee Hooker benutzte im Wesentlichen nur einen Akkord. Und das war sogar noch Blues, als er längst Millionär war - was er immer hat werden wollen;)
Der Blues hat viele Aspekte, die noch kaum beleuchtet und anerkannt sind.
|