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Trujo schrieb am 6.3. 2006 um 14:40:57 Uhr über

Blattschneideameise

Vor zehn Jahren waren wir im »Rausche der Jugend« - eine kleine Übertreibung zu Beginn - von Sorata (Bolivien) über die Anden bis hinunter in den Dschungel gewandert. Wir wollten einen Trek gehen, ohne einen Menschen zu treffen. Das haben wir geschafft, die ganzen 170 Kilomenter, Trotzdem war wir nicht allein, obwohl wir unseren Zeltplatz am fünften Tag in einem Radius von ca. zwanzig Metern mit Spiritus markiert haben. Alter Trick der Aymara, um sie fernzuhalten: die Trujos, wie die Blattschneideameise in dieser uralten Sprache genannt wurden. Leider hatten wir unser Zelt über dem Nest angelegt, das konnte auch unser Trekkingführer nicht ahnen. Und da die Trujos neugierig sind und über stark Scheren verfügen, haben sie von unten ein kreisrundes Loch von zehn Zentimetern in unser Zelt geschnitten und ihren Insektenkollegen des Dschungels mit ins Zelt gebracht. Ein großes Krabbeln mitten in der Nacht.
Zudem haben sie alles in kleine Stücke zerschnitten was sie so finden konnten, um ihr unterirdisches Nest zu stabilisieren, auch meine Trekkinghose.
Nein, wir sind niemals allein: diesmal waren es die Trujos!


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