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Stöbers Greif schrieb am 5.12. 2002 um 23:11:45 Uhr über

Blastertheorie

Einen in mancherlei Hinsicht bemerkenswerten Beitrag hat gestern unsere wackere Mitstreiterin Bettina Beispiel formuliert, ZITAT:

Bettina Beispiel schrieb am 4.12. 2002 um 23:18:27 Uhr über
Blastertheorie

ihr seid alle scheisse zum schreien scheisse einfach nur komplett scheisse scheissfickig scheiße

ZITAT ENDE

In der Kürze liegt die Würze. Allerdings machmal auch etwas Kryptisches. 13 (!!!) Worte bilden einen kompakten Satz, dessen symmetrische Struktur durch die beiden einzigen blau belassenen Worte an Position zwei bzw. zwölf sofort in die Augen sticht. Daß der Leser/die Leserin in derartigen Fällen sofort nach dem Achsenwort zu suchen hat, versteht sich beinahe von selbst. Und in der Tat, da finden wir im Zentrum des syntaktischen Gefüges offensichtlich auch das Sinnzentrum der Aussage: »scheisse«. Ich merke an: in neuer Rechtschreibung.

Bettina Beispiel weist dieses Sinnzentrum einer nicht näher charakterisierten Entität zu, welche immerhin als Gesamtheit markiert wird: »ihr [...] alle«. Freilich stellt sie uns damit eine knifflige, wenn nicht gar unlösbare Aufgabe: Wer könnte mit »ihr ... alle« gemeint sein? Die scheinbar naheliegenden Hypothesen - alle Menschen, alle Blasterbesucher, alle Beiträger zum Stichwort »Blastertheorie« - erweisen sich schnell als unhaltbar, grenzt sich Bettina durch das Anredepronomen doch explizit von der angeredeten Gesamtheit ab, was bei den versuchsweise angedachten Mengen logischerweise ein Ding der Unmöglichkeit ist.

In solcher Situation darf der Textdeuter auch einmal abenteuerliche Interpretationswege erwägen. Suchen wir etwa den Sinn auf der völlig falschen Ebene? Könnte es sich bei diesem Beitrag um eine Geheimschrift handeln? Gibt hier eventuell Bin Laden seinen deutschen Zellen einen chiffrierten Einsatzbefehl??? (Ohne Zweifel wäre der Blaster für dergleichen das denkbar geeignetste Medium!) Ich kürze ab, erwähne nur in aller Kargheit, daß ich nach Anwendung einiger hundert gängiger und ungängiger Geheimschrift-Knack-Methoden und einem Rückruf bei POMTOM im hohen Norden letztlich zu der Überzeugung gekommen bin, den Sinn des Beispielschen Beitrags doch auf anderem Wege suchen zu müssen.

Vielleicht hilft uns ja der Umweg über die Autorin weiter? Und in der Tat erbringt eine kleine Recherche im Blaster aufschlußreiche Befunde, so schrieb Klaus am 3. 4. 2001 um 09:34:58 Uhr über BettinaBeispiel folgendes:

sie zeichnet sich durch bewusst naiv gehaltene Beiträge aus, die oft einen enormen Hintergrund erkennen
lassen. Sexuell angehauchte Themen scheinen nicht ihre Stärke zu sein, obwohl sie immer versucht,
mitzuhalten.

Ja, das bestätigt unsere schon anfänglich gehegten Befürchtungen: diese Bettina Beispiel hat es faustdick hinter den Ohren. Die verrätselte Ausdrucksweise scheint ihr ureigen zu sein, wie ein Zitat von johnny belegt:

johnny schrieb am 17.6. 2002 um 23:49:42 Uhr über
BettinaBeispiel

dann sage doch einmal bitte, was du möchtest und ergehe dich nicht in Allgemeinheiten.

Aber dank Abiszet wissen wir, daß Bettina trotz ihrer schwierigen Formulierungsweise bedenkenswertes mitzuteilen hat:

Abiszet schrieb am 22.8. 2001 um 16:48:12 Uhr über
Bettina

Bettina Beispiel sagt oft die Wahrheit, was bei den anderen Nutzern meist selten ist.

Selbstverständlich kann man die blanke Wahrheit nicht immer direkt aussprechen; da würden nicht einmal unsere führenden Politiker Abiszet widersprechen. Nun werden wir freilich noch neugieriger auf diese Wahrheit, die sich uns noch immer verweigern will.

Ein wenig irritiert uns rolands Beitrag:

roland schrieb am 6.3. 2002 um 22:34:54 Uhr über
Bettina

Bettina Beispiel ist der dümmster anzunehmende User des Assoziations-Blasters

Aber dann öffnet uns Blöhhhhh die Augen!!!

Blöhhhhh schrieb am 16.5. 2002 um 02:22:14 Uhr über
Bettina

scheiss auf Bettina


[Flucht-Links: Leuna | Hierzu | DerOlleGrieche | Schraubenschlüssel | Zyankali]


Wir erkennen in Bettina Beispiel die gequälte, mißhandelte, im übertragenen, aber auch wörtlichen Sinne »beschissene« gute Seele des Blasters. Gehen wir nicht leichtfertig über ihr Leid hinweg! Sie bemüht sich , gibt dem Blaster ihr Bestes und erntet dafür etwas, das wir uns an dieser Stelle ruhig einmal auf der Zunge zergehen lassen dürfen. Ist es ihre eigene Schuld? Nein, etwas größeres, Schicksalmächtiges (vgl. die Anzahl der Worte - das Regiment der unseligen Dreizehn!) läßt ihr keine Chance. Ihr Beitrag, ein gleichsam expressionistisch hervorgestoßener Schrei, mit dem letzten Atem einer Versinkenden artikuliert. Und dennoch durchgeformt, in der perfekten Symmetrie die alte griechische edle Einfalt bewahrend, ein weiblicher Laokoon moderner Zeiten vielleicht, der im 21. Jahrhundert selbstverständlich nicht mehr von Schlangen erwürgt, sondern nur noch von Scheiße erstickt werden kann. Die Scheiße strömt Bettinas Wesenskern (ihr Ich) von überall her an; erscheint ihr in dieser Situation nachvollziehbarerweise als Nicht-Ich schlechthin, als Thanatos-Prinzip, als das ganz-andere. Nun erst verstehen wir die volle Tragweite ihrer Anrede: »ihr seid alle«.

Ich möchte nicht behaupten, hier bereits DIE gültige Deutung für Bettinas Beitrag artikuliert, denke aber doch wenigstens einige Grundzüge erhellt zu haben. Offen bleibt beispielsweise noch der interessante Wechsel zur alten Rechtschreibung im Schlußwort, die Musikalität der einprägsamen Formel »scheisse scheissfickig scheiße«, das an Kompott erinnernde und damit elegant im Bildbereich verbleibende »komplett« und manches mehr.



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