Patient, männlich (25). Zerrüttetes Elternhaus, Zwangsonanist, wenige und stets flüchtige Beziehungen. Ausgeprägte Fluchtlinkparanoia, bekundet den zwanghaften Drang, besonders anspielungsreichen Worten zum Teil für Stunden nachzugehen. Hat Fetischstichworte, zu denen er wieder und wieder beitragen muss, obwohl ihm nach eigenen Worten sein kreatives Unvermögen bewusst ist. Hochverschuldet (Internetcafes), hält ein Studium nur wegen der Möglichkeit zum kostenlosen Internetgebrauch aufrecht. Bekundet zwanghaften Drang, der Realexistenz der Mitschreiber nachgehen zu wollen, im Delir zuweilen das Gefühl, diese seien samt und sonders eine Person, die er abwechselnd mit Hitler und Jeanette Biedermann identifiziert. Starkes Gefühl der Hingezogenheit zu gelben Objekten; vernachlässigtes Äußeres, gibt an, grundsätzlich keine blaue Kleidung zu tragen, da man ihn sonst »nicht anklicken könne«. Ist wiederholt als Stalker aufgefallen, schreibt wechselnd Liebesbriefe und sogenannte 'Hatemails' an Frauen, die er mit einer 'Dortessa' identifiziert. Unterdurchschnittlich entwickelte Sozialkompetenz, gibt fernerhin an, Informationen zum Tagesgeschehen ausschließlich über das Diskussionsforum des Blasters zu beziehen. Massiver Alkohol– und Cannabisabusus, letzterer doch durch mangelnde Bereitwilligkeit, vor die Tür zu treten, fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Geht keiner geregelten Beschäftigung nach, wurde mehrmals in Kaufhäusern aufgegriffen, in denen er Waren mit sogenannten Bewertungspunkten bezahlen wollte, ferner wiederholtes Stören von Gottesdiensten zum Zeitpunkt der Eucharistiefeier, ruft dann Zahlen zwischen 1 und 1000 in den Kirchenraum. Infauste Prognose, es wird die Verbringung in ein linkfreies Intranet anempfohlen.
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