Ich habe eine Schwäche für diese anonyme und unverbindliche Form des Gedankenaustausches entwickelt. Sobald du die Blasterklappe betrittst, breitet sich ein schweigendes Augenfest aus: dort steht ein gutgebauter Gedanke in entspannter Selbstverständlichkeit, dort kauert ein schüchterner Mickerling, schamhaft den Mantel der Pauschalität vorgezogen, etwas weiter hinten hechelt ein schamloser Wüstling adjektivtropfend seine Lust heraus. Ob langes Elaborat oder schlaffes Halbsätzchen: was du anklickst, entscheidest du selber. Und so schweifst du herum vor den Auslagen der mentalen Zeigefreude, lässt selber hier und da mal etwas aufblitzen, wirst im schlimmsten Falle ignoriert oder, wenn du einen shiny day erwischt hast, sogar mal in die Diskussionsecke gezogen, wo du unter den Augen der eingeschworenen Blasterinsassen auch mal in die Tiefe gehen kannst. Doch alles bleibt ein unverbindlicher Spuk: sicher kannst du hier auch Namen und Adressen tauschen, aber das morgendliche Erwachen neben einer fremden E-Mail trifft dich mitunter so verkatert an, dass du zunächst einem weiteren Gang auf die Rieselfelder des Geistes den Vorzug gibst, dein Hirn aufs neu wässernd mit den aufblitzenden und in Minutenschnelle wieder verschwundenen Mit- und Nebengedanken einer verschworenen Gemeinschaft, die ihren Namen ausserhalb der blauen Mauern mit den gelben Sprengseln nicht zu nennen wagt.