Wie bastelt man sich einen Blasterhampelmann?
Bauanleitung:
Man suche ein geeignetes Subjekt, das von sich aus schon durch abseitige oder geklaute Blasterbeiträge, Geltungsbedürfnis und eine Fixierung auf spezielle Themen auffällt. Selbigem führe man nun wohldosiert positive wie auch negative Bewertungspunkte zu und beobachte die jeweiligen Reaktionen des Probanden. Das gezielte Abbewerten von Stichworten, die seiner Monomanie entsprechen, bevorzugt natürlich seiner eigenen Elaborate (in aller Regel schon rein inhaltlich gerechtfertigt oder sogar geboten) läßt am leichtesten die Eignung für eine weitere Konditionierung erkennen. Geeignete Exemlare ziehen schon bald durch ihr Verhalten die Aufmerksamkeit anderer Blasterianer auf sich. Das Zielsubjekt wird ab einem (häufig sehr schnell erreichten) Sensibilisierungsgrad aber auch nahezu jede andere Äußerung der Blastergemeinde auf sich selbst beziehen und so die Entwicklung zum Blasterhampelmann forcieren. Für diese Phase der Hampelmann-Genese ist keineswegs eine ständige eigene Anwesenheit im Blaster erforderlich, ein gelegentlicher Kontrollbesuch ist vollkommen ausreichend.
Dass das Endstadium der Entwicklung erreicht ist, erkennt man daran, dass eine gezielte Stimulation mit einigen Minuspunkten ausreicht, den nunmehr voll entwickelten Blasterhampelmann stundenlang durch den Diskussionsblaster und die Blasterstatistik toben zu lassen. Nun kann man sich an diesem eindrucksvollen Phänomen erfreuen, das mehrere Stunden, vielleicht sogar Tage anhalten kann, bis die Natur dem ganzen ein Ende setzt.
Leider muß noch angemerkt werden, dass ein Blasterhampelmann häufig ein Wegwerfprodukt ist. Was für den Blaster natürlich eine gute Nachricht ist, bedeutet für den Bastler, dass er in vielen Fällen seinen Hampelmann nur einmal in Aktion erleben wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Blasterhampelmann mehrmals aktivieren lässt, ist neueren Untersuchungen zu Folge exponentiell von der jeweils vorhandenen Selbstüberschätzung abhängig, sowie indirekt proportional zur Restintelligenz des Probanden.
Bei geeignetem Ausgangsmaterial kann man sich einen Blasterhampelmann mit einem Punkteeinsatz von 250 - 300 Punkten innerhalb von ca. 3 Tagen basteln, wobei der gesamte Zeitaufwand 5 - 6 Stunden beträgt; ein preiswertes Vergnügen für die langen Winterabende.
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