»Guten Tag, Herr Wenkmann, was können wir für Sie tun?«
»Äh, äh, äh.«
»Deutlicher, Herr Wenkmann, bitte deutlicher.«
»Äh, äh, äh.«
»Herr Wenkmann, Sie wollen sicher was sagen – vielleicht beginnen Sie langsam und von vorn – es muß echt klingen.«
»Äh, äh, echt mal – ich versteh die Welt nicht.«
»Sehen Sie, Herr Wenkmann, es klappt doch.«
»Äh, äh, echt mal, es klappt nicht.«
»Was bitte, Herr Wenkmann, das mit der Welt und Ihrem Verständnis?«
»Ja, ja, jawoll.«
»Ich verstehe Sie richtig, Sie wollen die Welt verstehen, Herr Wenkmann?«
»Ne, ne, nicht ganz.«
»Indogermanische Verneinung – Eigendiagnose, fehlt was?«
»Ja, ähm, ähm, ich krieg die Welt nicht zusammen.«
»Herr Wenkmann, welche Welt – jetzt fassen Sie sich mal.«
»Kann ich nicht.«
»Herr Wenkmann, was soll das nun genau heißen?«
»Weiß ich nicht.«
»Herr Wenkmann, kann ich nicht, weiß ich nicht – Sie sind ein besonders komplizierter Fall für die Blaster-Beschwerdestelle.«
Wenkmann mit leuchtenden Augen, umflort von bitteren Tränen »Jetzt weiß ich.«
»Gut, Herr Wenkmann, dann erzählen Sie mal.«
»Die Blasterwelt – sie ist draußen für mich und doch bin ich in ihr drinnen.«
»Aha, Herr Wenkmann, jetzt kommen wir der Sache schon näher. Sie verstehen nicht, wie Sie draußen und doch drinnen sein können in der Blasterwelt.«
»Nicht ganz.«
»Herr Wenkmann, das wissen wir doch schon, dass Sie nicht ganz sind.«
»Äh, äh, äh.«
»Herr Wenkmann, ab sofort etwas mehr Selbstdisziplin. Fassen Sie sich bitte kürzer.«
»Äh, wie soll ich es sagen?«
»Reden Sie, Herr Wenkmann, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist.«
»Mir ist aber kein Schnabel gewachsen.«
»Herr Wenkmann, wissen wir, wissen wir, sie sind kein Vogel.«
»Jetzt reicht's mir.«
»Sie können nicht, Sie wissen nicht, jetzt reicht es Ihnen – was bitte, Herr Wenkmann, dass Sie kein Vogel sind?«
»Ich wollte ganz was anderes sagen.«
»Herr Wenkmann, wunderbar, es fiel das Wort 'ganz', Sie wissen, was Sie sagen wollen?«
»Klar.«
»Aha, dann schiessen Sie mal los.«
»Kann ich nicht.«
»Herr Wenkmann, jetzt kommen Sie mir nicht damit, Sie hätten keine Schußwaffe – haben Sie schon mal was von übertragend gehört?«
Wenkmann plustert sich auf »Aber sicher, genau das ist es ja ...«
»Weiter, weiter Herr Wenkmann, ich werde ab jetzt schweigen, Ihnen aufmerksam zuhören und keine weiteren Fragen stellen. Das kann Ihnen sicher nur helfen.«
»Sicher bin ich mir nie bei Ihnen ...«
Pause
»...die Welt ist so kompliziert und ich als Mann von Welt bin in der Blasterwelt – nur, die gibt es nicht einfach und ich werde hier nicht so behandelt, wie ich mir das vorstelle...«
Pause
»...warum stellt mir hier keiner Fragen...?«
Pause
»...ich will jetzt wissen, woran ich bin.«
»Gut, Herr Wenkmann, Sie sind bei der Blaster-Beschwerdestelle. Wenn Sie Ihren Vortrag präzisieren, dann kann Ihnen sicher geholfen werden. Ich fasse für Sie zusammen: Sie kommen mit der Welt wie den Welten nicht klar. Einerseits sind Sie in ihrer realen Welt, andrerseits hier im Blaster und Sie wollen sich beschweren, weil sie diese verschiedenen Welten und ihren Zusammenhang nicht verstehen ...«
»Nein.«
»Gut, Herr Wenkmann, Sie beginnen wenigstens zu differenzieren. Sicher können Sie nun sagen, was Grund Ihrer Beschwerde ist.«
»Hätte ich schon die ganze Zeit gekonnt.«
»Mmm, dann ... – pardon, sagen Sie es einfach.«
»Meine Rationen von äh, äh, äh sind zu gering.«
»Wenkmann, Ihnen kann geholfen werden – Ihre tägliche Dosis von Ihrem 'äh,äh,äh' wird ab sofort um einen Schuß 'äh' erhöht und verdoppelt.«
...
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