Völlig schmerzfrei, doch in jedem Fall ein ernst zu nehmendes
Warnsignal: Sichtbares Blut im Urin begründet immer den Verdacht
auf Blasenkrebs. „Vor allem, wenn es ohne weitere Symptome auftritt,
ist eine Untersuchung beim Urologen absolut notwendig“, rät Prof.
Hartwig Huland vom Uni-Krankenhaus Eppendorf in Hamburg. Immer
wiederkehrende Blasenentzündungen, Probleme beim Wasserlassen
und Schmerzen in der Blase können ebenfalls Hinweise auf einen Tumor
in der Harnblase sein.
Das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, steigt nach dem 40sten
Lebensjahr mit zunehmendem Alter. Während Frauen wegen ihrer
kürzeren Harnröhre deutlich öfter an Blasenentzündungen leiden als
Männer, ist es beim Blasenkrebs genau umgekehrt. Nach Angaben des
Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums
leiden in Deutschland 13 000 Männer und 5000 Frauen am
Blasenkarzinom. Der Hauptgrund dafür ist, dass Männer in der
Vergangenheit deutlich mehr rauchten als Frauen. Rauchen ist einer der
Risikofaktoren für Blasenkrebs. Die Art und der Erfolg der Behandlung
richten sich hauptsächlich danach, wie tief der Tumor in die Blasenwand
eingedrungen ist und ob sich bereits Metastasen gebildet haben.
Bei rechtzeitigem Erkennen von Blasenkarzinomen sind die
Chancen auf Heilung bedeutend größer. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate
liegt bei oberflächlichen Blasentumoren bei über 80 Prozent, beim
muskelinvasiven Typ bei 50 Prozent. Wenn nicht nur die Harnblase
selbst, sondern auch die sie umgebenden Gewebe mitbetroffen sind,
liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate nur bei 20 Prozent.
Hoffnung bietet vor allem eine relativ neue Therapiemethode: Bei der
lokalen Immunstimulation werden nach Auskunft von Huland gezielt
Tuberkulose-Bakterien in die Harnblase gebracht. Diese machen die
Schleimhaut der Blase nach einer Tumoroperation immun gegen das
erneute Auftreten von Geschwülsten.
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