Biodanza ist ein Archipel irgendwo in der Nähe von Lanzarote. In den 70er-Jahren war es ein Wallfahrtsort der Hippies, später der Grün-Alternativen. Am Strand wurden Trommel- und Tanz- und Diskussionshütten aufgebaut, auch gab es Töpfer-, Mal-, Strick-, Tantra- und Yogakurse. Haschischrauchen ist auf Biodanza nicht verboten, ja sogar ausdrücklich erwünscht, denn Hanf wird hier ausschließlich kontrolliert biologisch angebaut. Es gibt die nur aus Bioläden bestehende Bio Street, in dem einmal jährlich im Hochsommer die »Veggie-Day-Parade« durchgeführt wird. Die barbusigen FeministInnen auf den zahlreichen Tretmobilen reiben ihre Gesichter mit Gemüsebrühe ein oder tragen klassische Topinambur-Masken und tanzen zu Techno-Remixes von Ton-Steine-Scherben und Cochise aus solarbetriebenen Kassettenrecordern. Dazu gibt es Tofu-Möhrengerichte in reicher Auswahl aus der biologischen Volxküche. Inzwischen ist Biodanza auch beliebt bei »normalen« Touristen. Sie kommen, weil das Gras dort so billig ist und wegen der am Strand von Biodanza aufgeführten Nackttänze. Der Sprecherrat von Biodanza hat die grassierende Prostitution der Tantra-PriesterInnen zwar missbilligt, konnte die Angelegenheit jedoch bislang nicht ausdiskutieren und somit keinen Konsens herstellen.
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