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wauz schrieb am 26.1. 2005 um 23:39:55 Uhr über

Billiglohnländer

Es gibt die Begriffe Billiglohnländer und Niedriglohnländer. Es ist aber nicht klar, ob beide Worte die gleiche Bedeutung haben. Es geht um Lohnarbeit, soweit ist die Sache noch klar. Dann wird es aber schwierig. Es gilt: eine Stunde Arbeit tauscht sich gegen eine Stunde Arbeit. Aber: das funktioniert nur auf gleichem technologischen Niveau. Bei Wirtschaftssystemen unterschiedlicher Technologiestufe bzw Produktivität, gilt diese Rechnung nicht ohne weiteres. Dazu kommt, dass der WERT einer Arbeitsstunde sich am Aufwand für ihre Erzielung misst.
Wenn man im Lande x die Arbeitsleistung eines ganzen Tages für eine Schüssel Reis mit Bohnen erwerben kann und diese Arbeitsleistung ein Produkt erzeugt, das auch in anderen, technologisch fortgeschrittenen Wirtschaften, deren Arbeitstag ein Vielfaches davon kostet, nicht in kürzerer Zeit erzeugt werden kann, dann kann man schon von einem Billiglohnland sprechen. Hier werden gewissermaßen Glasperlen gegen Gold getauscht.
Ein Niedriglohnland dagegen ist eines, bei dem vergleichbare Lebensverhältnisse im internationalen Vergleich etwas weniger kosten.
Der Unterschied zwischen Billiglohnländern und Niedriglohnländern ist mehr oder weniger derselbe wie die Bezeichnung Zweite und Dritte Welt.


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