Vor etwas mehr als zehn Jahren, um den Jahrtausendswechsel(!), hatte ich mal ein Phase, in der ich mein damaliges Umfeld gerne nicht mit Rap-Musik, nein, sondern - viel schlimmer - mit zeitgenössischem R&B enorm, aufs Ausdrücklichste, bis aufs Blut, will ich sagen, irritiert hatte.
Damals war die Zeit des Papa Roach und des Limp Bizkit, wenn man also mit der neuen CD der Missy Elliott oder, eben, 'Destiny's Child' aus der Dorgeriekette kam, war der 'Shock Value' schon ganz beträchtlich, zumindest wurde ich, da bin ich mir sicher, fürs erste wenigstens unter der Hand als homosexueller gehandelt.
Wo da jetzt letztlich neben der offensichtlichen 'against the grain'- Attitüde das hintergründige Motiv war, weiß ich auch nicht mehr. Thomas Meinecke hat einige dieser Sachen in seiner damaligen Radiosendung im Bayerischen Rundfunk rauf und runter gespielt, möglich, dass es damit zu tun hatte, ich weiß es nicht mehr. Wenn ich mir die Sachen heute anhöre, denke ich mir jedenfalls eher 'naja, geht schon'. Auffällig zumindest, dass man die Produktionen des Jahres 2001 wohl ohne viel Aufhebens auch als Neuerscheinungen verkaufen könnte und umgekehrt. Sehr viel hat sich da also nicht getan, eigentlich ungewöhnlich. Eine Platte von Beyoncé, Rhianna oder Rita Ora würde ich mir aber dieser Tage eher nicht mehr kaufen, so viel scheint gewiss...
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