was das entschieden schlimme am leben ist, das nahezu alle handlungen und geschehnisse in demselben immer beurteilt und bewertet werden; das man nichts tun kann, ohne dass das getane sofort ethisch beurteilt und gewertet wird. ich weiß nicht, inwiefern das in der natur des menschen liegt, die dinge immer zu wiegen.
aus der ethisierung der außenwelt heraus entscheidet der mensch seinen handlungswillen. er sieht, was außerhalb seiner selbst geschieht. aufgrund dieser wahrnehmung beurteilt und verurteilt er die außenwelt und belastet sie mit ethischen einteilungen. hieraus erschließt sich das individuum dann seinen lebensplan und fasst konkrete entschlüsse, die es versucht umzusetzen.
doch finde ich es fraglich, was ethik hier soll.
zumindest eine subjektive ethik. ethik darf nicht etwas willkürliches sein, das man aus dem allgemeingut übernimmt. allgemein muss der mensch so in sich gefestigt sein, dass ihn bestimmte dinge nicht von seinen grundüberzeugungen abhalten können. genauso muss die ethik ein immer fester, tief veranketer massstab sein, nicht wie ein thermometer, das von messung zu messung umschlägt, und keine wirkliche aussage trifft.
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