Hab mich selten so nach einem sinnvollen Job gesehnt wie in Redaktionen, in denen du nur Erfüllungsgehilfe der Anzeigenkunden bist. Schlimmer war nur der OP, bei dem du das Team termingemäß zu begleiten hast, nur weil du das Geld brauchst. Wer mir erzählt, dass er sich operieren lassen will, ist inzwischen zum Glück an der falschen Adresse. Spätestens wenn die ersten Rückmeldungen enttäuschter Angehöriger nach Chipimplantation kommen, sollte sogar der Anästhesist überlegen, was er wann wo wie von wem tatsächlich will. Da geht einer durch die Hölle mit dir, um Erwartungen Dritter zu bedienen, und der, für den er sich auf den Weg machte, nimmt weder die Veränderung noch die damit verbundenen Risiken wahr. Nein, der bewertet die Wachheit während des Eingriffs sogar noch als Maß nicht vorhandener Komplikationsmöglichkeiten. Wer da die Einwilligung des Betroffenen in das Risiko einholt, macht sich mitschuldig.
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