Das schlimmste, was ich in 7 Jahren meinem Dauerreisegefährten zornentbrannt mal ins Gesicht
geschrien habe war:
»Wenn du könntest, würdest dir noch das Arschloch ablecken, nach dem Wichsen!«
Vorgefallen sind auch in etwa 3 mal »Blödmann«,
»12 mal Depp«, davon ca. 8 mal scherzhaft liebkosend. Ich durfte dagegen schon ungefähr 12
mal eine blöde Kuh sein, davon sind 10 mal ebenfalls liebevoll bei mir verbucht.
Wirklich ärgern und bedauern tue ich den Ausspruch mit dem Arschloch und dem Wichsen, weil er so derb ist, finde ich. Aber er hat mich auch zu sehr geärgert an dem Tag ! Die Weissglut kam schon und dann ist mir das so rausgedeutscht. Ich war selber
verblüfft über so viel geistigen Scharfsinn.
Seitdem wir wissen, wie derlei Wörtermedizin in anstrengenden willensunfreien Phasen wirkt,
verzichten wir immer öfter darauf und sind
harmoniesüchtig geworden.
Unsere Harmonie hat Zahnräder, ein tief verwurzeltes Kerngeflecht, und ist doch keine
vollkommene Liebe mehr, obwohl sie sich einmal
so angefühlt hat.
Wir haben uns gegenseitig so angereichert damit,
das wir es heute gerne neu teilen würden,
Sporensplitting einer einzigartigen Symbiose.
»Auf ein Neues!« sagt mein Schachcomputer immer,
ich hab aber long-live Batterien und trau mich deswegen überall hin mit meinem Schachcomputer.
(Mephisto-Produkt, Geschenk von Roman, ein verflossener Immernochfreund)
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