Als BeatGeneration wird eine Richtung der US-amerikanischen Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren bezeichnet. Sehr bekannte Beatniks waren Jack Kerouac, Allen Ginsberg und William S. Burroughs.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Geschichte
2 Einflüsse
3 Siehe auch
4 Beat Literatur in Deutschland
5 Weblinks
Geschichte [Bearbeiten]
Der Begriff wurde etwa 1948 von Kerouac eingeführt, der so sein soziales Umfeld im Gespräch mit John Clellon Holmes beschrieb. Holmes veröffentlichte 1952 Go, einen frühen Roman über die Beat Generation, und das Manifest „This is the beat generation“ in der Sunday New York Times. Das Adjektiv „beat“ aus dem Slang der Kriminellen, den Herbert Huncke in die Gruppe um Kerouac, Ginsberg und Burroughs einbrachte, hatte die Bedeutungen „besiegt“, „müde“ und „heruntergekommen“, aber Kerouac prägte zusätzlich die Bedeutungen „euphorisch“ (upbeat), „seligmachend“ (beatific) und in Bezug auf Musik, vor allem Bebop, auch „being on the beat“ („im Rhythmus sein“).
Eine winzige Gruppe von Autoren und ihren Freunden als „Generation“ zu bezeichnen, sollte den Anspruch verstärken, dass sie repräsentativ und wichtig für die Entwicklung einer neuen Stilrichtung waren, man beanspruchte das Erbe der Lost Generation um Scott Fitzgerald und Hemingway zwischen den Weltkriegen.
Die Beatniks lebten unkonventionell und zeichneten sich durch ihre Spontaneität und ihre teils chaotische aber meist kreative Veranlagung aus. Auch wenn Kerouac den Begriff Beat Generation schon 1948 geprägt hatte, erhielt sie erst in den späten 1950ern regen Zulauf. Kerouacs wichtigstes Werk, „On The Road“, wurde erst 1957 veröffentlicht. Bis dahin hatte die Beat Generation schon im Mainstream Fuß gefasst, während einige Autoren den Drogen verfallen waren. Der Einfluss der Beat Generation als erste „moderne literarische Subkultur“ zieht sich durch die nachfolgenden alternativen und gesellschaftskritischen Kulturentwicklungen; direkte Nachfolger waren die politischen, intellektuellen Hippies der Ostküste, die Yippies, vor allem Ed Sanders wird oft als Brücke zwischen beiden genannt.
Die wichtigsten literarischen Werke waren Jack Kerouacs „On the Road“, das lange Gedicht „Howl“, das Allen Ginsberg 1955 beim Six Gallery reading vorstellte, „Naked Lunch“ von William S. Burroughs. Howl und Naked Lunch standen wegen angeblicher Obszönitat im Mittelpunkt von Gerichtsprozessen und verhalfen durch Freisprüche zu freizügigeren Publikationen in den prüden USA der 1950er.
Die Autoren der Beat Generation trafen sich in New York City: Jack Kerouac, Allen Ginsberg, William S. Burroughs und Gregory Corso, der 1950 dazu stieß. In New York veröffentlichten LeRoi Jones und seine Frau Hettie Jones später Beat Lyrik in ihrer Literaturzeitschrift Yūgen (1958-'62), L. Jones verlegte auch den ersten eigenen Gedichtband 1961 in seiner Totem Presse.
Mitte der 1950er zogen Kerouac und Ginsberg nach San Francisco, wo sich die San Francisco Renaissance um den bekannten Dichter und Aktivisten Kenneth Rexroth, den Buchhändler und Dichter Lawrence Ferlinghetti, Gary Snyder, Philip Whalen, Brother Antoninus (William Everson) und andere entwickelte. Ginsberg brachte Howl bewusst in Ferlinghettis billiger City Lights Pocket Poets Reihe heraus.
Einflüsse [Bearbeiten]
Inspirationsquelle für die Autoren waren Figuren wie Herbert Huncke in New York, den Burroughs 1946 kennenlernte, und Neal Cassady, der Held von On the Road.
Burroughs Ehefrau Joan Vollmer und andere Frauen waren wichtig für die Beat Bewegung, aber sie wurden lange nicht ernst genommen. Wichtig waren Frauen sicher LeRoi Jones (der diesen Namen 1967 ablegte und sich jetzt Amiri Baraka nennt). Seine erste Ehefrau Hattie Cohen arbeitete hart für den Erfolg ihres Mannes, seine Geliebte Diane di Prima ist die wohl bekannteste Beat Autorin.
die Annäherung an die Improvisationen des Jazz und an die „Geschwindigkeit“ des modernen Lebens führte zu Experimenten in Sprache und Stil, die sich in der deutschen Übersetzung nur schwer wiedergeben lassen: Kerouacs Subterraneans, Ginsbergs Gedicht Howl
das Leben zur Hochzeit des kalten Krieges
Erfahrungen und Experimente auch mit harten Drogen: Burroughs Naked Lunch; der Schotte Alexander Trocchi.
Das ruhelose Unterwegssein als grundlegende Lebenserfahrung: Kerouacs On the Road, Lonesome Traveller.
Entdeckung der Natur und Überwindung von Tabus (zum Beispiel freie Liebe): Burroughs The Wild Boys
Zen und Buddhismus, vermittelt von Alan Watts und Gary Snyder, zieht sich durch Kerouacs The Dharma Bums und Tristessa.
Nordafrika für Brion Gysin und Burroughs. Gysin hat Japanische und Arabische Kalligraphie studiert.
Existenzialismus v.a. französischer Prägung: Albert Camus, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir
William Carlos Williams hat Allen Ginsberg ermutigt zu schreiben. Williams war auch wichtig für Harold Norse, der auch W. H. Auden bewunderte.
Damit nahmen sie als Avantgarde viele Themen der Hippie-Bewegung vorweg.
Siehe auch [Bearbeiten]
Joyce Johnson, Freundin Kerouacs von 1956–1958 und ihre Schulfreundin Elise Cowen. Kerouacs erste Ehefrau hieß Edie Parker, seine zweite war Joan Haverty Kerouac. Carolyn Robinson Cassady war mit Neal Cassady verheiratet. Peter Orlovsky war lange Jahre Allen Ginsbergs Partner. Joan Vollmer Adams wurde von ihrem Partner, William S. Burroughs, bei einer Wilhelm Tell Inszenierung erschossen.
Zu den Beat Dichtern zählen auch Ruth Weiss, Brenda Knight, Charles Plymell. Zur San Francisco Renaissance Peter Lamantia, Jack Spicer, Lew Welch.
Hipster
Beat Literatur in Deutschland [Bearbeiten]
Übersetzungen
On the Road von Jack Kerouac und Howl von Allen Ginsberg erschienen 1959 in der BRD, Das Geheul bei Limes und Unterwegs bei Rowohlt. Gregory Corso, Gary Snyder, Ed Dorn, Michael McClure und viele andere Beat, San Francisco Renaissance und Black Mountain College Dichter wurden 1961 vorgestellt, von Klaus-Peter Dienst in seiner Literatur Zeitschrift Rhinozeros und von Gregory Corso und Walter Höllerer in der umfangreichen Anthologie Junge amerikanische Lyrik bei Hanser. Die Sammlung Beat, die Burroughs, Ginsberg, Kerouac und Henry Miller, Norman Mailer und Mary McCarthy versammelte, erschien Ende 1962 bei Rowohlt, herausgegeben von dem alten Nationalrevolutionär Karl Otto Paetel. Im selben Jahr Kaddisch von A. Ginsberg und Naked Lunch von W. S. Burroughs bei Limes in Wiesbaden, dort 1963 auch In der flüchtigen Hand der Zeit mit G. Corso Gedichten, wie A. Ginsberg übersetzt von dem finnischen Dichter Anselm Hollo.
Von 1965 bis 1969 produzierte Carl Weissner sein Underground Literaturmagazin Klactoveedsedsteen, in dem er unter anderem Charles Bukowski und avantgardistische Arbeiten von W. S. Burroughs publizierte. Ralf-Rainer Rygulla gab 1967 UndergroundGedichte bei der Berliner Oberbaumpresse und 1968 Fuck You! bei Melzer heraus, Jörg Schröder hatte dort schon 1966 LeRoi Jones Beat Roman Dantes System der Hölle und seinen jüngeren Essayband Ausweg in den Haß. Vom Liberalismus zur Black Power verlegt. Rolf Dieter Brinkmann edierte die Gedichtanthologie Silver Screen für Kiepenheuer & Witsch in Köln (1969) und mit Rygulla Acid, 1969 bei März. Schröders Olympia Press Ableger veröffentlichte Diane DiPrimas High! Die Erinnerungen eines Beatnikmädchens (New York, 1968) und Alexander Trocchis Pornographie. G. Corsos Roman The American Express (Paris, 1961) wurde wohl nicht ins deutsche Programm übernommen. A. Trocchis Drogenroman Kain's Buch (1960) ist bei Insel 1967 erschienen. 1970 brachte März Gedichtbände von Michel McClure, Dunkelbraun und Gerard Malanga, Selbstportrait eines Dichters, heraus. Burroughs Cut up Roman The Soft Machine erschien 1971 bei Kiepenheuer & Witsch. A. Ginsbergs Sammlung Planet News (1969) und Gary Snyders Maya (1972) gab es in der Reihe Hanser, Maro veröffentlichte 1975, lange vor einem amerikanischen Verlag, Harold Norses Beat Hotel, Brion Gysin wurde 1977 in Udo Bregers Zeitschrift Soft Need herausgestellt. Udo Breger notierte in seiner Textcollage 23. Februar 1988 (1989) auch Erinnerungen an den toten Freund Ian Sommerville (1940-1976).
Deutsche Underground Literatur
Brinkmann ist heute der berühmte deutsche Pop Literat der Zeit, aber P. G. Hübsch in Frankfurt, Jürgen Ploog oder Jörg Fauser waren 1970 auch bekannte deutsche Hippie, Cut up, Beat Autoren: Ploog veröffentlichte bei Melzer und in den Expanded Media Editions Udo Bregers, die kleinere Texte von uunter anderem W. S. Burroughs, A. Ginsberg, Mary Beach und Claude Pelieu, Sinclair Beiles und Charles Plymell vertrieben. Fausers erstes Buch erschien auch bei e.m.e., die nächsten im Maro Verlag, der weitere deutsche Autoren verlegte und selbst Charles Bukowski.
Weblinks [Bearbeiten]
Literary Kicks
Beatpage
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Beat_Generation“
Kategorien: Literaturgattung | Beat Generation | Literatur (Vereinigte Staaten)
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