das Wort »Baum« hat inzwischen eine eigenartig besondere Bedeutung für mich.
es gab eine Zeit, da habe ich in meiner Verzweiflung darüber, das mich die Erinnerungen, und die
damit verbundenen Gedanken und Gefühle immer wieder in einer so zerstörerischen Weise
überwältigten, angefangen laut ein einfaches Wort auszusprechen. immer und immer wieder das
eine Wort. Baum – Baum – Baum – Baum , nicht schreiend, nicht belegt mit Emotionen sondern
immer nur Baum – Baum – Baum. Und mit dem gesprochen Wort entstand erst einmal eine
beruhigende Rhythmik in dem Durcheinander. Baum – und dann meine Gedanken dazu zu bringen,
sich einen Baum vorzustellen, andere Bilder damit zu verdrängen. wenn ich aufhörte und die Bilder
und Gefühle kamen wieder, dann habe ich einfach wieder angefangen Baum – Baum -Baum –
Baum. anfangs täglich, aber mit der Zeit seltener.
den »Baum« brauche ich nun nicht mehr, manchmal benütze ich das Wort noch, um kleinere
Flashbacks zurückzudrängen, obwohl ich sie aushalten könnte
damals hätte ich so etwas wie diesen Blaster gar nicht benützen können, oder dürfen.
ich habe mehrmals um Hilfe gebeten, und ich habe auch Hilfe bekommen – darum will ich jetzt nicht
jammern – aber ich hätte wahrscheinlich noch viel (!) mehr Hilfe gebraucht, vielleicht auch um mehr
Hilfe bitten müssen(?).
aber anderseits
- die Gefahr, das mir erneut meine Eigenbestimmlichkeit genommen würde
- oder mein fehlendes Vertrauen darin, das es nicht passieren würden
- mein grundsätzlich felhlendes Vertrauen darin, das jemand tatsächlich hilft um zu helfen
manchmal frage ich mich, ob ich das alles so richtig mache und einschätze. der Weg ist mühsam,
aber ich sehe viele kleine Erfolge. es wird besser. und doch es dauert schon so sehr lange und es
gibt noch so viele Schäden und Probleme, unterschätze ich das alles nicht doch zu sehr?.
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