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Gronkor schrieb am 10.2. 2009 um 17:35:27 Uhr über

Baukran

Hier mal ein Text, den ICH in der zwölften (vielleicht auch elften) Klasse (mit einem Kumpel zusammen) geschrieben habe - ein Auszug aus dem Fortsetzungs-Politthriller »Deckname Dr. Fuß«, der in unserer Schülerzeitung erschien:

»Ratsch!« Der Bauzaun hinterließ einen langen Riss in Manfreds Hose. »Ruhe!«, fuhr ihn Ede an, »zerreiß' deine Hose gefälligst tagsüber! Oder willst du etwa, dass uns jemand bemerkt?!«. »Gong!« Ede rannte mit voller Wucht gegen eine Kastanie. »Mussten die gerade hier einen Baum hinpflanzen?!«
Manfred und Ede, das eingespielte Team, bestiegen nun einen kiesbeladenen Kipplaster, der die Aufschrift »Gamplhubr's Betrieb & Co. & Söhne GmbH KG« trug.
- »Das Brecheisen, Manfred
- »Hab' ich vergessen
(hier folgt ein deftiger bayrischer Kraftausdruck, den wir leider nicht übersetzen können)
»Klirr!« Ede betätigte durch die zerborstene Scheibe (in 1.000 Stücke) den Türgriff, schloss die Zündung kurz, löste die Handbremse, legte den Rückwärtsgang ein, und schon rollte der Laster zum Bauzaun und gab seine Ladung frei.
Die beiden Helden des bayrischen Befreiungskampfs stolperten zum nahen Baukran und stiegen hinauf. Die Mühe hatte sich gelohnt; München lag ihnen zu Füßen und damit auch ihr Werk: Der Kieshaufen am Bauzaun, der ihnen als Rampe dienen sollte.
»Kruzitürken! Da steht ja noch der Lastwagen davor, du Depp, du!« keifte Ede und fing an, auf Manfred einzuschlagen. »Aua! Aua! Ich roll' ihn ja weg!« »Gut. Ich lass' dich mit dem Kran 'runter.« »Alles, nur das nichtManfred zitterte vor Angst. »Nixda! Mund auf, Augen zuSchon hing Manfred wie der Fisch, den Kongo-Fred neulich aus Dr. Suvalskijs 400-Liter-Seewasser-Aquarium Marke »Helgoland« gezogen hatte, am Haken.
Als sich der Unselige auf halber Höhe befand, konnte Ede sich nicht mehr beherrschen. »Dieser Trottel gehört bestraftEin Knopfdruck und die Winde stoppte abrupt. Ede probierte alle Hebel durch: zunächst wurde Manfred draußen hin- und hergeschleudert, dann wurden Scheibenwischer, Warnblinkanlage und Kofferraumentriegelung, die aber leider - wie Dr. Suvalskijs Toaster nach der BBL-Sabotageaktion durch v. Rorff - klemmte, in Gang gesetzt. Schließlich rumpelte der Kran los, holperte, den polternden Manfred am Haken, über einige Schlaglöcher und kam, gegen eine Betonmischmaschine scheppern, zum Stehen.
Manfred schrie und kreischte wild. In einigen Fenstern ging das Licht an. »Nichts wie weg hiersprach Ede zu sich und gab erneut Gas. Das muntere Gespann durchbrach den Zaun und machte sich auf den Weg zur Autobahn. Ein Streifenwagen wurde durch geschicktes Manövrieren abgehängt, ein Saupreuße fand unter den Rädern den Tod. Mit 250 km/h (so schnell war Dr. Suvalskijs Auto auch mal) und einem sich übergebenden Manfred am Haken raste er durch das gelobte Land. Bald schon fuhr er in das Kaulgau-Waldmichlbacher S-Bahn-Zentraldepot. Jetzt war alles reine Routine: Auf einem als Baustelle getarnten Nachbargrundstück wurde eine Plane entfernt, die ein lauthals gähnendes Loch freigab. Waggon für Waggon beförderte der Kran einen abgestellten S-Bahn-Zug in das unterirdische Tunnelsystem der Bayrischen Befreiungslöwen. Dort wurde die Beute schon erwartet und an eine Dampflok gekoppelt. »Du bewachst den Kranrief Ede Manfred zu und verschwand in dem Loch, das sich alsdann schloss.


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