Bauchbinde

Wenn man bedenkt, dass der Glasaschenbecher mit den eingelegten Zigarren–Bauchbinden noch vor 40 Jahren dieBlumederHausfrau war; diese auf meist goldenen Grund gelegt/geklebten Banderolen, der oft rote Samtboden, der ihn seiner Funktion fast schon beraubte,spülen konnte man die Dinger nämlich nicht. Mühsam zusammenerbetene Qualitätssiegel (wer fragte? Die Mütter und Muhmen? Gab es Bauchbindentauschzirkel?) ergaben nach Monaten den fertigen Ascher, eine Mappa mundi des deutschen Zigarrenraucherwesens zwischen 1950 und 1970. Heute rauchen Startuppseudounternehmer teuerste Prügel und lassen sich nicht einmal mehr die Banderole mitgeben. Und falls doch, wird man ihm mitleidig nachsehen. Aber er hat vermutlich nicht einmal einen Aschenbecher zu Hause stehen, der junge Herr und raucht nur auswärts. Dann doch lieber ein halbes Dutzend Bauchbindenaschenbecher mit verranztem Rotsamt zu Hause stehen haben.