Okay, die Koordinaten spinnen, äh, stimmen und wir landen erneut rechtzeitig auf Mutter Erde bevor sich das Ozonloch schließt. Kennen Sie eigentlich den örtlichen Nachtfahrplan des ÖPNV? Nein? Ich auch nicht, deswegen war ich vorhin bass erstaunt festzustellen, dass von einer Straßenbahn, eines Busses oder gar einer Riksha nur wenig zu sehen gewesen ist, als ich mich vor den Dämonen gerettet habe. Welche Dämonen, fragen Sie? Nun, auf Geheiß des ehrenwerten Don Quichotte, der mir bisweilen in nebulösen Stunden im Traum erscheint, sollte ich mich zu einem Exzorzismus begeben, welcher da in den düsteren Hallen der »Barracke« stattfinden sollte. Mich mit einem Studentenausweis und einer Barschaft von zwei Euro selbst geißelnd, schritt ich mutigen Schrittes voran in die Kerkerschaft der gottverlassenen Nichtraucherzone, um dort alsbald das Rauschgift Alkohol in Form von Bier zu erwerben. Dieses weihte ich sogleich mit kabbalistischen Formeln, um es hierauf auf die Sündigen zu spritzen, was wohl nicht von jedem Befleckten als spirituelle Reinigung aufgefasst worden ist. Angekommen am Sündenpfuhl des Geschehens zog mich auch gleich die rothaarige stygische Hure gen Dancefloor, wo eine ehrfürchtige Madonna darauf bestand, dass es »like a little prayer« sei. In solchen Augenblicken der Anfechtung versteife auch ich mich in den Ritualen des ostsibirischen Schamanismus, der da strikte Einhalt und Eurhythmie befielt und im Zuge des Verzehrs mehrerer Schachteln Zigaretten ein weiteres Bier einfordert. Gekonnt wische ich mir das Salzwasser mit dem Hemd vom Gesicht, ehe das Publikum auf meinen Ausdünstungen ausrutscht, tigere zur Bar und sage: »ein Neues!« Hossa, so geht geht das ab und liegt der scheiss Hase im Pfeffer. Ich begebe mich zu Inbrunst, die gerade fachmännisch einen Kräuter knackt und stoße mit ihr an: »Wie gehts uns?« »Guat gehts uuuuunza': Hossa!«, Biatch, und alles dreht sich, die rothaarige stygische Hure packt mich erneut: »Woas des, Du Sau?«, »Des'a'Bier, Du Schnalle!« »Wieo gehts unza?« »Guat gehts unza! Hopp-Hopp!« Mer werden erneut auf den vermaledeiten Dancefloor (löblich: Tanzfläche) gezogen, diesmal meint Jimmy Summerville »run away« sei die letzte Lösung, womit er ja durchaus Recht haben kann, aber er hat ja auch niemals versucht, im bördischen Fegefeuer drei Frauen zu entkommen, denn alsbald hat sich auch schon Fräulein Begierde hinzugesellt. Die nachstehenden Ereignisse, die sich nicht ausschließlich auf Depeche Mode und Marylin Manson beziehen, sollen hier einmal außen vor gelassen werden, möchte man doch nicht für schamvoll rote Ohren an etwaigen Lesern zur Verantwortung gezogen werden.
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