Eine meiner besten Freundinnen hieß Barbara. Das heisst: sie heisst immer noch so, aber sie ist keine Freundin mehr. Das macht mich auchnach über einem Jahr immer noch total traurig, denn ich mochte sie total gerne. Sie hat mir das Pilzesammeln beigebracht und überhaupt, wir hatten eine nette Zeit! Dreimal haben wir ganz verrückte Feten zusammen veranstaltet, zusammen mit einem weiteren Freund. Die Feten hatten immer ein Motto und wir haben die ganze Wohnung dekoiert. Die erste Fete stand unter dem Leitstern »Under Water Love« und ich war ein Fisch, in einen engen Samtschlauch eingenäht und mit einer Schweißerbrille als Fischaugen, die hat aber bald weh getan. Als Flossen hatte ich silberfarbene Volants an Händen und Füßen. Barbara war eine Taucherin. Mein Wohnzimmer war ein Aqzarium: unter der Decke hatte wir Nylonfäden gespannt und darüber eine Folie, die blau angesprüht war, das war die Wasseroberfläche. Und darunter hingen lauter Fische aus Luftballons. Danach war »Deeper Underground«-Feete, da hatten wir alles so schwarz dekoriert, dass sich niemand ins Wohnzimmer getraut hat zum tanzen. Die dritte Fete was das »Alpengühen«. Meine Schwester und ich haben eine Papierdecke mit hellblauen Rauten vollgestempelt - wegen Bayern. Verkleidet waren diesmal nicht, aber das ganze Wohnzimmer war eine richtige Bergkulisse mit richtig schönen weißen Gipfeln und roten Glühen dahinter.
Leider gab es ein Mißverständis zwischen Barbara und mir. Und obwohl ich ein paarmal versucht habe, es wieder einzurenken - unsere Freundschaft gibt es nciht mehr. Ich gehe jetzt alleine Pilze suchen und dabei muss ich immer an sie denken.
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