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BSZ schrieb am 17.12. 2000 um 00:06:57 Uhr über

Bankangestellte

Die Banken gehen immer rigoroser mit ihren Kunden um. Scheinbar ohne Rücksicht auf Verluste wollen sich die Banken immer mehr von ihren kleinen Geschäftskunden trennen und nehmen dabei scheinbar billigend in Kauf, dass diesen kleinen und mittelständischen Unternehmen nur der Gang zum Insolvenzrichter bleibt. Nach Informationen des BSZ®e.V. (Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein, Sitz Dieburg), kassieren die Banken aber vorher noch einmal kräftig ab. Dabei wird auch keine Rücksicht darauf genommen, dass möglicherweise schon Jahrzehnte lange Verbindung bestand, die niemals zu Schwierigkeiten Anlaß gegeben hat.

Derartige Vorgehensweisen sind aber erst der Anfang. Die Zeiten, in denen der ortsansässige Filialleiter der Großbank oder der Chef der Sparkasse oder Genossenschaft ihre mittelständischen Kunden besonders pflegten und hegten, dürften endgültig vorbei sein. Wer weniger als fünf Millionen DM umsetzt, ist für Banken völlig uninteressant, muß raus. Zwar lautet die sparkassen- und bankinterne Devise Firmenkundengeschäft »ja«; doch es wird streng gesiebt. Selbst die Sparkassen, die als öffentlich-rechtliche Institute dem Mittelstand in besonderer Weise verpflichtet sind, haben sich intern der neuen Linie längst angepaßt.

Die Begründung für diese harte Gangart ist offiziell die, dass die deutschen Banken den Druck des internationalen Wettbewerbs spüren. Börsennotierte Gesellschaften wie Deutsche Bank, Dresdner Bank oder Commerzbank müssen sich dem Vergleich mit ausländischen Instituten stellen, Shareholder –value- schaffen. Tatsache ist aber, dass viele Mitarbeiter dem beratungsintensiven Firmenkundengeschäft nicht mehr gewachsen sind und die Personalstruktur auf diese Beratungs- und damit personalintensive Klientel nicht mehr angemessen reagieren kann. Das wollen sich viele Banken nicht mehr antun.

In der Konsequenz, mahnt der BSZ®e.V., müssen die klein- und mittelständischen Unternehmen befürchten, dass nur noch die gesunden und liquiden Unternehmen eine »Begleitung« durch die Bank erfahren. Die vielen tausend förderungswürdigen aber eigenkapitalschwachen klein- und mittelständischen Unternehmen werden sich selbst helfen müssen, aber kaum helfen können. So dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis viele Mittelständler unter der neuen Geschäftspolitik der Banken in die Insolvenz müssen. Gerade die, die auf der Hilfe der Banken dringend angewiesen sind, werden nun noch häufiger in Stich gelassen. Noch häufiger, denn schon in der Vergangenheit haben sich die Banken nicht gerade als zuverlässige Hilfe in Krisensituationen erwiesen. Allzu oft drehen Kreditsachbearbeiter den Geldhahn genau in dem Moment zu, in dem der Unternehmer die Liquiditätsbrücke am dringendsten brauchte.

Das Scheitern der Beziehung Kunde/Bank läuft fast immer nach dem gleichen Strickmuster ab. Zunächst fließen Kredite reichlich, dann versucht die Bank alle Sicherheiten zu bekommen, derer sie habhaft werden kann und kassiert schließlich ab. Viele Banken gerieren sich daher eher als Sterbehilfe denn als wirtschaftlicher Partner. Die gerade anziehende Konjunktur geht einher mit einer nach wie vor miserablen Zahlungsmoral. Diese Schwierigkeiten sollte der Bankkunde grundsätzlich offen mit der Bank diskutieren und um Unterstützung bitten. Häufig werden in diesen Fällen auch Unterstützungen zugesagt, mindestens aber Verständnis gezeigt, so dass der Unternehmer hoffen könnte, das zumindest weitere Überziehungen geduldet werden. Statt dessen werden diese Kunden nach dem Gespräch häufig in die kreditüberwachenden Abteilungen überwiesen. Hier herauszukommen ist ausgesprochen schwierig. Aufgenommen werden Kreditgespräche nur, wennn neue und erhebliche Sicherheiten gebracht werden können. Bevor die Banken dem Unternehmer endgültig die Luft abdrehen, lassen sie sie oft noch eine Weile zappeln. Neben dem Verlangen nach mehr Sicherheiten werden Umschuldungen oder Erhöhungen des Kontokredits mit der Bedingung verbunden, dass die Bank die Verkaufsvollmacht für eine Immobilie sowie die Abtretung von Mietansprüchen erhält.

Nach Erfahrungen des BSZ®e.V. können derartige Szenarien sogar passieren, wenn die Bank zuvor dem Unternehmen eine gesunde Entwicklung bescheinigt hat und selbst Landesbürgschaften vorliegen sollten.

Machen Banken Kreditzusagen und halten sich nicht daran, machen diese sich unter Umständen schadenersatzpflichtig. Banken und Sparkassen wissen aber genau, dass der Unternehmer, der bereits am Boden liegt, sich in aller Regel scheut, möglicherweise auch noch teure Prozesse zu führen.

Der BSZ®e.V. ist der Meinung, dass die Banken und Sparkassen nur zur Vernunft zu bringen sind, wenn man sich endlich gegen derartige Geschäftspraktiken wehrt. Die Mitglieder des BSZ®e.V. stellen immer wieder fest, dass es in aller Regel von Erfolg gekrönt ist, die Rechte die man ohnehin hat, gegenüber der Bank durchzusetzen bzw. zu drohen, diese durchsetzen zu lassen. Merkt die Bank, dass sie es hier mit einem ernst zu nehmenden Gegner zu tun hat, sind in aller Regel dann noch Gespräche möglich. Die Bank ist in letzter Konsequenz dann doch darauf bedacht, Schäden auch Imageschäden zu vermeiden.

Nähere Informationen können angefordert werden bei BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V. Gr.-Zimmerner-Str. 36 a, 64807 Dieburg.

TIPP: Unter der bundesweit einheitlichen Servicenummer 0180 500 36 17 (0,24 DM/Minute) nennt Ihnen der BSZ® e.V. Rechtsanwälte aus allen Rechtsgebieten. Bis auf die Telefongebühren ist diese Auskunft kostenfrei. Im Internet wird man unter den Adressen www.fachanwalt-hotline.de und www.jurafit.de fündig.




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