Büroluft hatte früher, im Zeitalter der Drucker immer seltener, dieses besondere Farbband– und Stempelaroma. Gern auch Kaffee– und Zigarettengeruch. Papier, Berge von Papier. Akten, Avise, Faxe, Belege, Posteingang, –ausgang (Gummierkissen mit orangefarbenem Schwämmchen)... Ein Büro in einer Werkshalle roch anders als auf dem Amt. Aber nicht viel. Heute gibt es die Bürolufthierarchien von der völlig keimfreien Counsellor Lounge mit Klimaanlage, wo höchstens ein Laserdrucker unauffällig im Hintergrund für den Ozonanteil sorgt, die hektisch überfrachteten Passierstellen der Informationsströme, inzwischen multimedial in eine andere Stufe des Chaos vorgerrückt, Vorschaltungen und Schaltzentralen, Sklaven und Wärter, alles wie gehabt, es gibt auch noch Kaffeegerüche, einen Stempel vielleicht ganz selten auch mal, aber das Zigarettenaroma, daß all den trockenen Schweiß mit menschlicher Sucht vaporisierte, das ist inzwischen, sprechen wir nicht von Ich-AG und Garagenbastlern, mehrheitlich ausgetrieben worden aus der Büroluft.
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