....ich öffne die Tür, die von den Räumen hinter der Bühne auf das weite Feld und die Wiese führt, die das Theater des gegenwärtigen Alltagslebens umgibt. Für einen Betrachter, der auf dieser Wiese steht, über sich die schimmernden Sterne am endlos weiten Firmament, wird das Schauspiel auf der Bühne befremdlich sein. Es hat den Anschein, als stünde der weite Himmel der stillen Nacht in keinem Zusammenhang mit dem aufgeführten Stück und seiner Thematik. Alles was zur Aufführung gehört, wirkt fern, unwirklich und völlig unangebracht, wenn man es von außerhalb betrachtet.
Warum zeigt der Mensch komische, tragische oder pornographische Liebesgeschichten auf der Bühne, und die Leuteströmen ins Theater, um darüber zu lachen, zu weinen oder vor Lust zu erschauern, während Ordnungshüter in den Wäldern um die Wiesen herum nichts Besseres zu tun haben, als Liebende in ihrer leisen, bebenden Umarmung zu stören? Das scheint keinen vernünftigen Sinn zu machen.
Wilhelm Reich, Die Kosmische Überlagerung
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