Wer Verantwortung trägt, muss über entsprechende Autorität verfügen.
Der Satz lässt sich aber auch umkehren, was leider viel zu wenig oft getan wird: Wer keine Verantwortung übernimmt, hat auch keinen Anspruch auf Autorität. Dies gilt nun insbesondere für Parteien und Politiker, die gerne alle Probleme über Eigenverantwortung gelöst haben möchten, aber dennoch immer sehr autoritär auftreten. Dies ist der selbe faule Zauber wie die Sache mit der göttlich gegebenen Autorität der mittelalterlichen Kirche wie der damaligen Fürsten. Im Namen Gottes regierten sie autoritär. Da aber niemand das Recht hat, Gott zur Verantwortung zu ziehen, dessen weiser Entschluss den Untergebenen verborgen bleibt, herrscht so, durch angemasste Autorität, reine Willkür .
Wer auf Eigenverantwortung plädiert, entledigt sich selbst jeglicher Autorität!
Denn: Wer befiehlt, soll auch die Folgen tragen!
Autorität wird dort, wo sie angebracht ist, meist mit dem Argument durchgesetzt, sie wolle das Beste für die Abhängigen, sie werde bloss zum Wohle der Untergebenen eingesetzt. Hier darf aber dennoch kritisch die Frage gestellt werden: Wer entscheidet denn, was dem Wohle der Betroffen dient? (Beispiel: USA-Irak, Aerzte-Krankenkasse ...). Die Autorität des Staates etwa wurde den Staatsangestellten gegeben, damit sie sie für den Bürger tun, was der Bürger will, nicht damit sie mit dem Bürger tun, was sie wollen (nach De George s. 285)):
Autorität, die zum Wohle der der Autorität Unterworfenen eingesetzt wird,
muss diesen zumindest Einspruch oder Mitspracherecht gewähren
- oder sich argumentativ erklären können.
|