Heute habe ich endlich nach Jahren wieder 'Das Haus am Eaton Place gesehen'. Ich kam gerade noch rechtzeitig wieder in die Serie rein, um Lady Bellamy vor ihrer Reise nach Kanada zu sehen, die sie leider an Bord der Titanic gebucht hat. Der junge Lord Bellamy hat etwas prousthaftes, ist aber leider noch ein ziemlicher Schnösel, der braucht noch ein paar Dutzend Folgen, bevor er ein richtiger Lord wird. Grandios und das eigentliche Highlight aber das Dienstpersonal: Butler James, Mrs. Bridges, die Köchin, Rose, das Stubenmädchen, Ruby, die trottelige Küchenhilfe, Edward, der zweite Butler, Butlerlehrling, oder wie das heißt, die Kammerzofe von Lady Bellamy, deren Namen mir entfallen ist. Dialoge von gemeißelter Statik, das Servieren des richtigen Rotweins beansprucht eine Viertelstunde Sendezeit, ach ja, damals in den 70ern, da lag die Zeit noch auf der Straße, man brauchte sie nur aufzuheben. Ich will meine unter dem Stichwort 'Pellkartoffelsklave' abgelegten Betrachtungen nicht in ermüdender Redundanz wiederholen, doch ich möchte anmerken, daß mir ein solch großer Personalstamm wie bei den Bellamys unangenehm wäre, man kann nicht einmal mit einer morgendlichen Verhärtung zum Kühlschrank wanken, ohne gleich in den Mop von Rose zu rennen; aber ein leistungsfähiger und vielseitig einsetzbarer Hausangestellter, der einem des nachts aus den Socken hilft und sie auch gleich einer FEWA–Handwäsche unterzieht, das wäre schon nett.
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