Ich war ein Jahr als Austauschschüler in Amerika. Genauer gesagt in Süd-Texas. Das Grundstück meiner Gastfamilie war so groß wie Baden-Württemberg. Aber auf dieser Fläche stand nur ein Haus - die Ranch meiner Gastfamilie. Alles war auf die Ranch ausgerichtet - vor allem das Essen. Vor der Schule gab es ein reichhaltiges Frühstück mit Pancakes, Bacon, Pork Chops, Country Fries, Biscuits und so weiter. In der Schule wurde ich dann recht kurz gehalten, denn abends - auf der Ranch - da wurde nicht lang gefackelt. Für 5 Personen knapp 2 Kilo Rindfleisch auf den Grill - und das fast jeden Abend! Dazu Kartoffelsalat, der in Mayo ertrank, in Fett ausgebackenes Baguette, literweise Cola und zum Nachtisch kiloweise Vanilleeis mit Erdbeeren und Sahne ohne Ende.
120 Kilo schwerer kam ich nach einem Jahr aus Texas nach Deutschland zurück. Ich traute mich kaum noch auf die Straße. Ich war zwar erst 18, war aber schon ein richtiges Dickerchen, schwitzte ständig und brauchte meine Burger. Mein Gesicht sah aus wie das vom Elefantenmensch - bleich, schrumpelig und aufgedunsen.
Tja, so verändert man sich, wenn man in Texas als unschuldiger Schüler gemästet wird.
|