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gerhard schrieb am 18.12. 2023 um 12:42:49 Uhr über

Aussehen

Niemand kann etwas für sein Aussehen,aber sehr
wohl für ihren/seinen Charakter.
Der junge Mann,der das Vorbild für das arme
»Biest« in die »Schöne und das Biest« wurde,gehörte
zu den wenigen Menschen,die am ganzen Körper und
im Gesicht behaart sind. Er wurde wie ein »Tier«
gehalten,bis Petrus Gonsalvus Liebe fand.

Gaston in den Geschichten und Filmen ist zwar
äußerlich stattlich,aber innerlich erbärmlich,
grausam und egoistisch - und erkennt nicht,was
für ein erbärmlicher Charakter unter seiner äußeren Maske ist. Wie andere in dem kleinen
Ort,in dem Belle lebt,kapiert er nicht,was Menschen an Bildung finden.

Andere Menschen,vor allem doofe Frauen,bewundern
den Erbärmlichen,obwohl er charakterlich nichts
zu bieten hat. Es ist kein Wunder,daß er mit
dem Buch,das Belle so gern liest,nichts anfangen
kann -nicht mal Bilder sind drin.

Es fehlt ihm an Phantasie und Empathie. Und es
fehlt ihm an Verständnis dafür,daß Mädchen und
Frauen nicht auf ihr Aussehen reduziert werden
wollen,sondern sich Bildung und Gleichberechtigung
wünschen. So lehnt auch er es ab,daß Belle einem
Mädchen Lesen beibringt - und daß Mädchen in die
Schule gehen wollen.

Das »Biest«war mal äußerlich schön,aber innerlich
leer und hochmütig. Er wurde äußerlich ein »Biest«,lernte aber,innerlich ein guter Mensch
zu werden. Und er sehnt sich nach einem Menschen,
für den das Innere mehr als das Äußerliche zählt.

Diesen Menschen findet er in Belle,deren Name
für ihr Aussehen steht -das ihr aber nicht wichtig
ist. Nach heutigen Begriffen ist sie eine engagierte,soziale und kluge Feministin.Und den
eingebildeten Gaston findet sie abscheulich.

Sie hat lang zuvor ihre geliebte Mama durch die
Pest tragisch verloren und ist dann von ihrem
Papa,der sooo ein kluger Erfinder ist,aufgezogen
worden. Er jedenfalls nimmt den Charakter und
die Seele seiner Tochter wahr.

Als sie ins Schloß des vermeintlichen »Biests«
gelangt,nimmt sie den Unterschied zwischen seinem
furchterregenden Aussehen und seiner Persönlichkeit,die er angenommen und entwickelt
hat,wahr. In der Einsamkeit seines verwünschten
Schlosses,in dem auch das ganze Personal verwünscht ist,liest er viele,viele Bücher -und
liebt seine Rosen.

Belle,die Kluge und innerlich Schöne,erkennt den
Menschen in ihm. So wandelt er sich,bis er auch
äußerlich wieder attraktiv wird. Aber das ist
Belle,die sein Herz und seine Güte entdeckt
hat,nicht wichtig.

Belle und er werden ein liebevolles Paar,weil
sie erkannt haben,daß das Herz und die Liebe
wichtiger sind,als es das Aussehen ist.




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