Was lässt einen Menschen aufmerken? Merken tut man vieles, aber auf-Merken nur bei wenigem.
Merken hat immer etwas einer geistigen oder körperlichen Reaktion auf ein Gegenüber zu tun. Aufmerken bedeutet, dass diese Reaktion nicht von der Automatik-Steuerung kommt, sondern mit einem Stutzen verbunden ist.
Hierzu gab es einen spannenden Artikel mit dem Titel »Lernen durch Staunen im Stirnhirn«, bei dem dieses Auf-Merken als der Prozess herausgestellt wird, der ein Lernen überhaupt erst möglich macht.
Viele Lehrer oder Redner wissen, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer wecken müssen, damit irgend etwas in deren Köpfen hängenbleibt.
Doch wie weckt man Aufmerksamkeit? Wie bringt man einen Geist dazu, sich mit Interesse dem Thema zuzuwenden? Man beginnt mit Dingen, die der Zuhörer kennt, bei denen er merkt: ja, das kenn ich, Situationen bei denen er spontan nickt.
Und damit er nach diesem Gedanken nicht spontan einickt, muss nun eine überraschende Wendung folgen.
Damit hat man die Aufmerksamkeit.
Doch Vorsicht, man behält sie nicht, indem man nun eine Stunde lang überraschende Wendungen vorführt; die geistige Kapazität auch eines trainierten und ausgeruhten Zuhörers ist schnell erschöpft, wenn er nicht immer wieder das Bekannte merkt, auf dem er seinen Lernprozess auf-bauen kann.
Man kann nur auf-merken, wenn man merkt.
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